Das liebe Geld!

Da soll einer mal sagen, dass es in diesen Tagen keine guten Nachrichten mehr gibt.
In den öffentlichen Kassen sprudelt es nur so. Auch die ansonsten klammen kommunalen Kassen  scheinen sich zu füllen. Dennoch bleibt es bei dem harten Kölner Sparkurs, insbesondere im sozialen Bereich. (mehr …)

Warnendes Signal

Alle Menschen genießen in Deutschland Schutz vor Diskriminierung, ungeachtet ihres Geschlechts, ihrer Herkunft, ihrer Religion oder ihrer Weltanschauung. Das dem möglicherweise nicht so ist – darauf weist eine Studie der Antidiskriminierungsstelle des Bundes hin, die in der letzten Woche veröffentlicht wurde. Insgesamt wurden 9.200 Menschen befragt, in der Mehrzahl Menschen mit Zuwanderungsgeschichte. Über 40 Prozent der befragten Migrantinnen und Migranten gaben an, dass sie zum Beispiel in Schule und Beruf, in der Freizeit oder bei der Wohnungssuche benachteiligt worden sind. Ganz häufig erlebten die Befragten eine Benachteiligung bei Ämtern und Behörden.

Die Befragung gibt keinen Aufschluss darüber, ob die Diskriminierungserfahrung tatsächlich erlebt wurde oder ob es sich um Aussagen handelt, weil Menschen mit Migrationshintergrund hier möglicherweise eine höhere Sensibilität zeigen. Die Chefin der Antidiskriminierungsstelle Christine Lüders wertet die Ergebnisse trotzdem als warnendes Signal – und ich tue das auch.

Ein Gastbeitrag von Petra Hammen, Fundraiserin

Willkürliche Verteilung von städtischen Fördermitteln wird zur Zerreißprobe für Freie Wohlfahrtspflege

In letzter Minute hat der Rat der Stadt Köln die geplanten Kürzungen der sogenannten Globalmittel für die Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege in Höhe von 75 % auf 50 % gesenkt. Doch jetzt hat die städtische Verwaltungsvorlage zur Verteilung der Fördermittel an die Wohlfahrtsverbände dem sozialen Köln einen Bärendienst erwiesen.

Aus nicht nachvollziehbaren Gründen krempelt sie die bisherige Aufteilung unter den Wohlfahrtsverbänden um. Bisher war es immer Konsens der Verbände, die Verteilung an der Größe der Verbände und dem Umfang der Aufgaben zu orientieren. Mit der Vorlage will die Stadt Köln 4 der 6 Spitzenverbände mit dem gleichen Betrag fördern, zwei mit individuellen Beträgen. Diese Verteilung ist willkürlich und geht eindeutig zu Lasten des Caritasverbandes, der eine Kürzung von 72 % hinnehmen muss, andere Wohlfahrtsverbände haben dagegen nur eine Kürzung von 25 % zu verkraften. Objektive Kriterien für die Verteilung, die sich an der Verbandsgröße und stadtgesellschaftlichen Bedeutung orientiert, sind nicht erkennbar. (mehr …)

Erfolge der Inklusion in NRW – aber auch Bedarfe nach Steuerung!

In Nordrhein-Westfalen leben nach neuesten Zahlen mittlerweile mehr Menschen mit Behinderungen in der eigenen Wohnung als in Heimen oder anderen stationären Einrichtungen. Das ist ein positiver Erfolg der gemeinsamen Arbeit von Politik, Sozialverwaltung und Angebotsträgern! Innerhalb von zehn Jahren hat sich die  Zahl ambulanter Wohnformen verfünffacht: von rund 10.000 im Jahr 2003 auf heute mehr als 50.000, so heißt es aus dem nordrhein-westfälischen Sozialministerium.  (mehr …)

Manche genießen ihre Ferien – endlich! Andere hätten gern endlich mal einen Platz in der Schule.

Lesen Sie einen Gastbeitrag von Susanne Rabe-Rahman, Leistungsbereichsleiterin Integration und Beratung im Caritasverband Köln:

„Manche genießen ihre Ferien – endlich! Andere hätten gern endlich mal einen Platz in der Schule!? Sie denken vielleicht, dieser Wunsch drückt das Phänomen anderer Länder aus, in denen Schulen weit und teuer sind? Oder dass es die fünfjährigen Kinder aus der Kita sind, die hochmotiviert endlich zu den Großen gehören und in die Schule gehen wollen? Mag sein. Aber es gibt tatsächlich viele Kinder zwischen 6 Jahren und 16 Jahren in Köln, die schulpflichtig sind und endlich gern zur Schule gehen würden!

Nur: Es gab / gibt dort keinen Platz für sie! Kinder und Jugendliche  aus Flüchtlingsunterkünften z.B. warten aktuell nach einer kleinen Erhebung der Caritas-Integrationsagentur mindestens zwei Monate, bis sie einen Platz in der Schule erhalten. (mehr …)

Sollen wir zu einem inklusiven Konzert gehen?

Heute einen Gastbeitrag von unserem Mitarbeiter Robert Schlappal, Leitung des Sozialpsychiatrischen Zentren Innenstadt und Porz:

Wer dieser Tage die Publikationen von Einrichtungen der Behindertenhilfe, Kostenträgern oder politischen Parteien anschaut, findet sie überall: Die Inklusion, also die Idee, nach der jeder Mensch in seiner Individualität uneingeschränkt von der Gesellschaft akzeptiert wird und in vollem Umfang an ihr teilhaben kann.

Als Adjektiv wird die Inklusion allen möglichen Events vorangestellt, so dass inklusive Konzerte, Museumsfeste, Tanztheaterprojekte und Sportturniere aus dem Boden sprießen. Ist die inklusive Gesellschaft damit Wirklichkeit geworden? (mehr …)

“Wer hat heute in der Welt geweint?”

Maria Hanisch, leitet im Geschäftsfeld Alter und Pflege die Stabsstelle Ethik, Seelsorge und gesundheitliche Versorgungsplanung

Nicht dass Sie mich falsch verstehen. Ich bin nicht für einen Papstkult und an den Vorgaben unserer Amtskirche muss ich mich oft auch kritisch abarbeiten, doch der Besuch von Papst Franziskus auf der Flüchtlingsinsel Lampedusa hat mich schon sehr beeindruckt und als ich heute seine Predigt las, da war ich gerührt und beschämt zugleich.
Hier ein Auszug davon:
„Adam, wo bist du?“, „Wo ist dein Bruder?“ sind die zwei Fragen, die Gott am Anfang der Geschichte der Menschheit stellt und die er ebenso an alle Menschen unserer Zeit, auch an uns richtet. Ich möchte aber, dass wir eine dritte Frage anfügen: „Wer von uns hat darüber und über Geschehen wie diese geweint?“ Wer hat geweint über den Tod dieser Brüder und Schwestern? (mehr …)

Herkunft entscheidet immer noch über Schulerfolg

Weniger Schulabbrecher und mehr Bildungsabschlüsse. Das sind zunächst die durchaus positiven Ergebnisse, zu der die neueste Studie der Bertelsmann-Siftung kommt, die in diesen Tagen veröffentlicht wurde. Die bittere Nachricht dagegen lautet: Nach wie vor gibt es einen engen Zusammenhang zwischen schulischem Erfolg und sozialer Herkunft.  (mehr …)

Mit leeren Händen am Dom

Juttas Suppenküche 6. Juni 2013 JOSCHWARTZ.COM

Es ist 15 Uhr, Freitag Nachmittag und es hat gerade einen Sturzregen gegeben. „Da ist immer so, wenn wir Suppe ausgeben“, sagt Jutta, die Initiatorin von „Juttas Suppenküche“. Vor der resoluten Frau mit der Suppenkelle hat sich eine Schlange gebildet, viele wollen von der schmackhaft riechenden Suppe in den Plastiktellern. Eine russische Reisegruppe drängt sich neben den auf Essen wartenden unter dem Überhang des Domforums. Ganz klar ist jetzt nicht, ob sich diese Gruppen mischen. Über der Szene schwebt eine Bratpfanne. Sie gehört zur Installation von Felix Droese: „HIER STEHE ICH MIT LEEREN HÄNDEN VOR DIR“ kann man auf der Eichenbohle lesen, aus der die Pfanne oben herausragt. Im intensiven Grün der Bemalung werden die eingesägten Buchstaben deutlich sichtbar.
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