Empörend und eine Katastrophe

Es ist empörend und eine Katastrophe!!! Eine vergewaltigte Frau bekommt auf Nachfrage der Notfallärztin keine Hilfe in einem katholischen Krankenhaus. Von zwei Kölner Krankenhäusern der Stiftung der Cellitinnen wird die notwendige Hilfe verweigert! Das kann, das darf nicht sein.
Das Verhalten der Ärzte und Ärztinnen ist dem christlichen Gebot der Nächstenliebe und mit dem hippokratischen Eid der Mediziner unvereinbar. Was muss geschehen, um Ärzte und Ärztinnen so zu verunsichern, dass sie diese fundamentalen Richtschnüre außer Acht lassen?

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……hätte, hätte….Fahrradkette

Maria Hanisch, leitet im Geschäftsfeld Alter und Pflege die Stabsstelle Ethik, Seelsorge und gesundheitliche Versorgungsplanung

Schon mal was von kölscher Sozialpolitik im Konjunktiv gehört ?

Ich bewege mich im Arbeitsfeld „Rechtliche Betreuung“, also der Vertretung von Menschen mit einer geistigen oder seelischen Behinderung in der Regelung ihrer Angelegenheiten. Derzeit gibt es in Deutschland ca. 1,3 Millionen Menschen mit Betreuung und jährlich werden es mehr, aus den unterschiedlichsten Gründen.
Auf jeden Fall steigen die Kosten u.a. bei den Amtsgerichten für Richter und Rechtspfleger und den Justizbehörden wegen der Vergütung der beruflichen Betreuer.

Ein verstärktes Ziel ist deshalb die Vermeidung von Betreuungen, so wie es das Gesetz auch vorsieht::  „Die Betreuung ist nicht erforderlich, soweit die Angelegenheiten des Volljährigen……durch andere Hilfen,…,ebenso gut wie durch einen Betreuer besorgt werden können“ (§1896, Abs.2, BGB)

Die schlaue Idee ist,  in Zukunft bei den Betreuungsbehörden der Städte Sozialgutachten erstellen zu lassen. Diese sollen prüfen, ob sich nicht durch andere Hilfen Betreuungen  vermeiden lassen: Etwa durch eine spezialisierte Seniorenberatung, die Vermittlung von unterstützenden Ehrenamtlichen, die Integration in ein Seniorennetzwerk oder die Einbettung in ehrenamtliche Strukturen, etc.
Das Problem: alle oben genannten Hilfen stehen derzeit auf der sozialpolitischen Kürzungsliste der Stadt Köln.
So wird in Zukunft in den Kölner Sozialgutachten wohl zu lesen sein: „Die Betreuung hätte vermieden werden können, wenn es eine Seniorenberatung gegeben hätte.“

….das ist Sozialpolitik in der Möglichkeitsform ! 

 Dieser Beitrag wurde verfasst von Rainer Röth, Leitung der Einrichtung Rechtliche Betreuung im Caritasverband für die Stadt Köln

Intelligentes Sparen statt tickender Zeitbombe

Sicher – die Haushaltslage in unserer Stadt ist dramatisch. Köln ist pleite – da hilft nur Sparen. Und das in allen Bereichen.
Gefragt ist „intelligentes Sparen“, wie Oberbürgermeister Jürgen Roters es in einem Interview am 21.12. gegenüber dem Kölner Stadtanzeiger ausdrückte. Sein Vorschlag: Pauschale Förderungen sollen nach projektbezogenen Förderungen rangieren und bezieht das vor allem auf die Jugendarbeit.

Mir kommt die Begegnung mit Turan in den Sinn, den ich in einer unserer Jugendeinrichtungen kennengelernt habe. Aufgewachsen in einer Familie, in der niemand richtig Zeit und Interesse am anderen hatte, verbrachte er die meiste  Zeit auf der Straße, schwänzte oft die Schule. Bis ihm ein Freund von einer Caritas-Jugendeinrichtung erzählte. Hier gefiel es ihm so gut, dass er bald jeden Nachmittag da war und sich allmählich den Sozialarbeitern anvertraute. Sie schafften es, dass er wieder Freude an der Schule fand, unterstützten bei den Hausaufgaben, sprachen regelmäßig mit Eltern und Lehrern. Mittlerweile hat er sogar das Fachabitur gemacht, studiert selbst Sozialarbeit und engagiert sich ehrenamtlich im Caritas-Jugendcafe. Wenn es diese Anlaufstelle über viele Jahre hinweg für ihn nicht gegeben hätte, wäre sein Leben sicher anders verlaufen.

Für eine solche Beziehungsarbeit braucht es Geduld und einen langen Atem, und diese Arbeit bedarf der öffentlichen Förderung – das sind aber genau die pauschalen Förderungen, die der Oberbürgermeister einsparen möchte. (mehr …)

1.000 gute Gründe … für ein soziales Köln

Bei der Protestaktion der Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege haben über 1000 Senioren, Kinder, Eltern und Beschäftigte der freien Träger der Wohlfahrtspflege heute vor der Ratssitzung zum Sparhaushalt 1000 gute Gründe für ein soziales Köln gemalt, geschrieben, gesungen, um ihrem Protest Gehör zu verschaffen.
Prominente Fürsprecher waren Pfarrer Franz Meurer und Kabarettist Jürgen Becker, der spontan auf die Bühne ging.

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Kahlschlag für das soziale Köln? Demonstration gegen Sparhaushalt am 18. Dezember

Der Kölner Oberbürgermeister hat vor einigen Tagen seinen Haushaltsplan der Öffentlichkeit vorgestellt: Ein Horrorszenario. Bürgerhäuser werden geschlossen, die Integrationsarbeit zerschlagen, der offene Ganztag bekommt noch weniger Mittel als bisher.
Bei genauem Blick auf die Sparvorschläge sieht man: Gespart wird vor allem bei Sozialem und Jugend. Keine substanziellen Sparvorschläge in der Kultur, überhaupt keine für das Dezernat der Kämmerin. Dabei werden doch hier die städtischen Gesellschaften verwaltet.
Eine soziale Gewichtung und ein Bürokratie-Abbau sind im städtischen Haushalt nicht erkennbar.
Schon seit Jahren misst die Stadt mit zweierlei Maß. Tarif- und Kostensteigerungen in der Verwaltung wurden selbstverständlich in den Haushalt eingestellt. Neue Leistungen und zusätzliches Personal waren hier in den letzten Jahren kein Problem. Bei den freien Trägern gilt das nicht, hier sind die Zuschüsse schon seit Jahren eingefroren oder werden kontinuierlich abgesenkt. Doch jetzt hat das eine neue Qualität: Bei den freien Trägern wird ein Personalabbau im Bereich von deutlich mehr als 100 Stellen erfolgen müssen.

Die Arbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtsverbände (Liga) ruft daher zu einer Demonstration gegen den Sparhaushalt der Stadt Köln am Dienstag, 18.12.2012 von 12:30 bis 14 Uhr auf dem Rathausvorplatz/Theo-Burauen-Platz auf.
Den Demonstrationsaufruf der Liga finden Sie hier. Demo Handzettel

Bestürzung und Fassungslosigkeit

Die Nachricht von der Brandkatastrophe in der Caritas-Werkstatt in Titisee-Neustadt im Schwarzwald, bei der 14 Menschen starben und weitere schwer verletzt wurden, hat auch die Mitarbeitenden im Caritasverband Köln schwer erschüttert. 
Der Caritasverband Köln, selbst Träger von Caritas-Werkstätten, in denen 800 Menschen mit Behinderung arbeiten, fühlt und trauert mit den Familien und Freunden der Opfer und mit den Kolleginnen und Kollegen der Freiburger Caritas.

Am kommenden Samstag, 1. Dezember um 11.00 Uhr findet in der St.-Jakobus-Kirche in Titisee-Neustadt ein ökumenischer Trauergottesdienst für die Opfer statt. Den Gottesdienst wird Erzbischof Robert Zollitsch gemeinsam mit dem evangelischen Landesbischof Ulrich Fischer feiern.

Die Caritas in der Erzdiözese Freiburg hat ein Portal für Trauer und Gebet eingerichtet.

Ambulante Pflege heute und in der Zukunft!?

Maria Hanisch, leitet im Geschäftsfeld Alter und Pflege die Stabsstelle Ethik, Seelsorge und gesundheitliche Versorgungsplanung

Wir feiern in diesen Tagen 30 Jahre Ambulante Pflege im Caritasverband für die Stadt Köln.
30 Jahre, in denen viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Caritasverband und viele engagierte Begleiter des Verbandes sich mit großem Fachwissen unter Einsatz aller Kräfte des Leibes und der Seele für das Wohlbefinden kranker und pflegebedürftiger Menschen eingesetzt haben. (mehr …)

Ich betreue

Was bedeutet es, wenn jemand für mich entscheidet? Dazu müsste ich eigentlich Bernd, meinen Bruder fragen, denn ich bin seine gesetzliche Betreuerin. Und weil ein Unglück selten alleine kommt: Er hat noch eine zweite Schwester und wir teilen uns die Aufgabe der Betreuung. Dass Schwestern nicht immer einer Meinung sind, sehen wir in diesem Fall als Vorteil. (mehr …)

„Kostenfaktor Oma – wird Pflege unbezahlbar?

Maria Hanisch, leitet im Geschäftsfeld Alter und Pflege die Stabsstelle Ethik, Seelsorge und gesundheitliche Versorgungsplanung

Herr Jauch spricht darüber und überall ist darüber zu lesen. Dies allein ist schon ein Skandal – Pflege ist/wird unbezahlbar?!
Da reden Funktionäre der Pflegekassen öffentlich – und wir reden hier nicht von einer kleinen Kasse, sondern der AOK – ob ein Modell eines Transportes von an Demenz erkrankten Menschen ins Ausland sinnvoll sein kann.
Gemeint ist: billiger sein kann! Es geht hier ums Geld und nichts anderes!!
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„Heuschrecken“ in Chorweiler

Bezahlbarer Wohnraum in Köln ist knapp. Auch die Finanzen der Stadt sind knapp. Anders lässt es sich nicht erklären, dass die Stadt Köln Entwicklungen im sozialen Wohnungsbau zulässt, die Wohnungen eher verkommen lässt, als sie für eine nachhaltige Nutzung mit Unterstützung ordentlicher Investoren zu sichern.

Neuestes Beispiel: Die für Januar geplante Versteigerung von 1200 Wohnungen in einem Hochhauskomplex im Zentrum von Chorweiler, der unter Zwangsverwaltung steht. (mehr …)