Tischgespräch

Ludger Hengefeld ist Leiter der Stabsabteilung Engagement und Zivilgesellschaft

In Kolumba, dem Kunstmuseum des Erzbistums Köln zum Thema Tafeln. Am Tisch vor der Lochner-Madonna mit dem Veilchen und dem anderen Blick auf den Dom.
„denken“, heißt die jetzige Ausstellung und beim wöchentlichen Reden am Tisch werden allmählich Gedanken verfertigt: ca. 20 Menschen sprechen über ein vorgegebenes Thema, das von einem „Experten“ eingeleitet wird.
Schnell waren wir bei der Tafelkritik, die der Caritasverband auf seinen verschiedenen Ebenen übt. Dazu gibt es genug Argumente und Informationen im Tafelforum und beim Diözesancaritasverband.
Beeindruckend die Vielfalt der Denkenden und ihrer Gedanken. Künstler, Soziale, Lehrer…

Wir dachten weit und quer. (mehr …)

Spielen und pflegen kann doch jeder

Politikerinnen möchten den Fachkräftemangel in der Pflege und den Kitas dadurch lösen, indem Sie  Arbeitslose zu ErzieherInnen und AltenpflegerInnen umschulen. Zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Die Zahl der Arbeitslosen verringern und den Fachkräftemangel lösen! Bei diesem Vorschlag werden arbeitslose Menschen als billige Lückenbüßer einsetzt. (mehr …)

Ganztagsrealitäten an Kölner Schulen – Mangel verwalten

„Erfolgsmodell Ganztag“ – eine von vielen Bezeichnungen, mit welchen bildungspolitische Veränderungen auch am Rhein gerne beschrieben werden. Geschmückt wird sich etwa damit, dass mit 22.200 Plätzen für rund 64 Prozent der Kölner Schülerschaft in 139 Grund- und 17 Förderschulen Ganztagsangebote zur Verfügung stehen würden. Bei einem Blick hinter die Zahlen fällt es jedoch schwer, hierbei nicht zu resignieren. In Zeiten, in denen „kein Kind zurückgelassen“ werden darf, herrscht Ressourcenmangel allerorten, mit fatalen Konsequenzen für die Qualität hinter der Quantität. (mehr …)

Vor dem Gesetz sind nicht alle gleich

Am Internationalen Tag des Flüchtlings verhandelt das Bundesverfassungsgericht über die Höhe der Leistungssätze. Am 1. November 1993 trat das Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG) in Kraft, im Rahmen dessen der Umfang der Sozialleistungen für Asylbewerber, Geduldete, aber auch für Flüchtlinge mit humanitärer Aufenthaltserlaubnis gesetzlich geregelt werden sollte.
Seit diesem Zeitpunkt wird das Gesetz von verschiedenen Flüchtlingsverbänden, Menschenrechtsorganisationen und der Caritas kritisiert. Es steht im Widerspruch zur Würde des Menschen und zum Gleichheitsgrundsatz und geht nicht auf die Bedürfnisse dieser Menschen ein.
Nach dem Asylbewerberleistungsgesetz liegen die Regelsätze für Flüchtlinge rund 20% unter den Sätzen der deutschen Sozialhilfeempfänger. (mehr …)

Wer krank wird, ist selbst schuld?

Heute lese ich im Kölner Stadt-Anzeiger etwas über das Metabolische Syndrom.  Ich erfahre, dass unter dieser Krankheit ein Bündel an Symptomen wie Übergewicht, Bluthochdruck, eine Veränderung der Blutfettwerte verstanden wird. Eine Frau ist gefährdet, wenn ihr Taillenumfang mehr als 80 cm beträgt und ein Mann, dessen Taillenumfang mehr als 94 cm misst.  Ich kann es jetzt und hier an meinem Schreibtisch nicht kontrollieren, aber es könnte sein, dass meine Werte suboptimal ausfallen. Ein schlechtes Gewissen stellt sich ein. Ich muss sofort etwas ändern: weniger essen, gesünder essen, in jedem Fall mehr Sport.
Stopp, denke ich. (mehr …)

Euro 2012 in der Ukraine – Jenseits des Scheinwerferlichts der Stadien

„König Fußball“ regiert wieder unsere Wohnzimmer. Auch ich führe meine „Fußball-Buchführung“ und halte die Ergebnisse nach. Von solchen sportlichen Ereignissen geht immer eine eigene, positive Stimmung aus, der man sich kaum entziehen kann. Über Grenzen hinweg verbindet Sport und schafft, was uns im täglichen Leben nicht immer gelingen will: Teamfähigkeit, Integration, Fairness und Toleranz. Nationale, wirtschaftliche, soziale  und politische Dimensionen treten in den Hintergrund. Im Vordergrund stehen allein die sportlichen Leistungen. (mehr …)

Weidenpesch verändert sich

Ludger Hengefeld ist Leiter der Stabsabteilung Engagement und Zivilgesellschaft

Auf der Neusser Straße in Weidenpesch gibt es ein Gebäude, das im Lauf der Zeit verschiedene Märkte, vom Supermarkt bis zum Getränkemarkt, beherbergte. Seit mehreren Jahren steht es leer. Man sprach von Asbestbelastung. Auf dem Parkplatz vor dem Gebäude sammelt sich Unrat an. Seit kurzem hängt das Plakat einer Baufirma an einer der Wohnungen über dem ehemaligen Markt. Es scheint sich etwas zu tun. Ende Mai war im Stadtanzeiger zu lesen, die Bezirksvertretung habe veranlasst, dass sich die Verwaltung um das völlig verfallene Haus kümmern möge, notfalls mit rechtlichen Schritten gegen den Eigentümer. Zu spät: Die Atib, der türkische Kulturverein Avrupa Türk-Islam Birligi, hat das Gebäude gekauft. Es soll die neue Europazentrale des Vereins werden. (mehr …)

Krankheitserreger Kinderarmut – in Bethlehem oft lebensbedrohlich

Kinderarmut ist gerade ein viel diskutiertes Thema.
Die Zahlen sind alarmierend: UNICEF spricht in seiner aktuellen Studie von 2,5 Mio. Kindern in Deutschland, die von Armut bedroht sind.
Kinderarmut macht auch vor Köln nicht halt
. Hier lebt jedes vierte Kinder in Armut, das sind 30.000 Kinder. Gerade haben Caritas und Kath. Bildungswerk eine Podiumsdiskussion zu den “gesundheitlichen Risiken und Nebenwirkungen von Kinderarmut in Köln” im Domforum veranstaltet.
Die Folgen von Armut bei Kindern zeigen sich in psychischen Auffälligkeiten, häufigen Infektionen, chronischen Erkrankungen. Am Karieszustand lassen sich die Einkommensverhältnisse der Familien ablesen.

Arme Familien: – Kinder sind als Schwächste der Gesellschaft immer besonders hart betroffen. Gerade bin ich aus Bethlehem zurück gekommen. Als Christen ist uns Bethlehem als Geburtstadt von Jesus und die Geburtskirche als Pilgerstätte bekannt. Die Kleinstadt mit etwa 30.000 Einwohnern liegt mitten im palästinensischen Autonomiegebiet, umgeben von einer 8 Meter hohen Mauer, Wachtürmen und Checkpoints. Die wirtschaftliche Situation für die Palästinenser wird immer prekärer, 46 Prozent der Haushalte im Westjordanland leben unterhalb der Armutsgrenze.

 

Caritas Baby Hospital in Bethlehem

Hier liegt das Caritas Baby Hospital gleich an der Mauer, – eine Oase der Hoffnung für die palästinensischen Familien. (mehr …)

Rettungsschirm für das soziale Köln – finanzielle Gleichbehandlung für Freie Träger!

Auch nach der krachenden Wahlniederlage der CDU gibt es dicke Luft in Düsseldorf und Köln. Die Förderung der freien Träger durch Stadt und Land ist nach wie vor unsicher. Weder das Land noch die Stadt haben für dieses Jahr einen Haushalt, und die Träger wissen nicht, wieviel Geld sie bekommen und welche Leistungen sie für die Bürgerinnen und Bürger zukünftig erbringen können. Dass die Haushaltsplanungen für 2012 erst Mitte des Jahres erfolgen, ist schon ein Skandal für sich.
Doch weitere düstere Wolken ziehen am Himmel auf. (mehr …)