Tief betroffen über feiges und hinterhältiges Attentat – Beste Genesungswünsche für Frau Reker vom Runden Tisch für Integration

Sehr geehrte Frau Reker,

Das feige und hinterhältige Attentat auf Sie hat uns alle tief betroffen. Es ist unfassbar, mit welcher Brutalität der von Fremdenhass und rechtsextremistischen Wahnvorstellungen getriebene Täter auf Sie und die Menschen, die Sie begleitet haben, eingestochen hat. Dieser Angriff galt Ihnen und allen, die sich dafür einsetzen, dass Menschen, die in unserem Lande Schutz vor Verfolgung und Not suchen, solidarisch und menschenwürdig aufgenommen werden. Darum müssen und werden wir  uns verstärkt gemeinsam gegen jede Form von Fremdenhass und Ausländerfeindlichkeit und für eine humane Flüchtlings-und Einwanderungspolitik und das friedliche Miteinander in unserer Gesellschaft und unserer Stadt engagieren. Ihnen und den anderen Opfern des Attentäters wünschen wir eine schnelle und vollständige Genesung.

Mit den besten Grüßen

Dr. Wolfgang Uellenberg-van Dawen

Sprecher des Kölner Runden Tischs für Integration

Vorsitzender des EL-DE-Haus Vereins,
Förderverein des NS – Dokumentationszentrums der Stadt Köln

Our Stories – Flüchtlinge erzählen

PL01_JS0061Ehrenamtliche der Kirchengemeinde St. Agnes im Agnesviertel haben Geschichten von Menschen zusammengetragen, die nach Köln geflohen sind. Sogenannte “Graphic Recorder” – die sonst professionell die Ergebnisse von Meetings und Konferenzen visualisieren – haben die Geschichten der Flüchtlinge, ihre Ängste und Erlebnisse, auf Plakatwände (auf)gezeichnet. Die Plakataktion trägt den Titel “Our Stories – Flüchtlinge in Köln erzählen”. Den Blog zur Aktion “Our Stories” inkl. weiterer Bilder und eines Videos finden Sie hier. (mehr …)

Sterbebegleitung ist Lebenshilfe

Die aktuelle Diskussion zur Sterbebegleitung wird nicht nur im Zusammenhang mit neuen Gesetzen geführt. Die derzeitigen Beratungen und Anhörungen im Deutschen Bundestag zu Hospiz- und Palliativgesetz sind daher bedeutsam und die katholischen Verbände sind hieran beteiligt.

Es ist nicht nur deshalb notwendig, dass wir uns gesellschaftlich, innerkirchlich, aber auch jeweils persönlich mit dem Thema „Tod und Sterben“, aber auch der Sterbebegleitung und der Sterbehilfe auseinandersetzen und einen begründeten Standpunkt finden. (mehr …)

Der Ton wird rauer – Wir setzen etwas entgegen. Unterstützen Sie die Caritas-Arbeit für Flüchtlinge

Wenn Ministerpräsident Horst Seehofer sogar den Begriff „Notwehrmaßnahmen“ angesichts der zunehmenden Zahl von Flüchtlingen in den Mund nimmt, dann macht mir das Angst. Was für ein fatales Signal! Notwehr setzt voraus, dass es einen Angriff auf uns gab und wir dadurch in Not geraten sind. Dabei ist es doch genau umgekehrt: Innenminister de Maiziere verzeichnet eine Zunahme rassistischer Übergriffe gegen Flüchtlinge, die umso besorgniserregender ist, da sie längst auch von Bürgern der Mitte verübt werden, die sich bislang nichts hatten zuschulden kommen lassen. Wer sich so wie Seehofer in der Sprache vergreift, schürt die Stimmung gegen Flüchtlinge.

Sicher sind die Herausforderungen riesig: Auf europäischer, auf Bundes- und kommunaler Ebene muss sich noch viel tun.

Für den einzelnen Menschen, der vor Verfolgung und Krieg geflohen ist, sind die kleinen Schritte, Initiativen und menschlichen Begegnungen entscheidend, um zur Ruhe zu kommen und das Leben neu ordnen zu können. Der Caritasverband Köln setzt sich auf vielfältige Weise für Flüchtlinge ein. (mehr …)

Open Jam – Musik überwindet Sprachbarrieren

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Unser Jugendcafé Bugs wird jedes Wochenende von vielen Jugendlichen unterschiedlicher Herkunft besucht. Musik spielt im Jugendcafé eine wichtige Rolle und überwindet Sprachbarrieren. Deswegen hat das Bugs Jugendcafé am Freitag, den 28.08.2015 von 20.00 bis 22:00 Uhr in der Kirche St. Michael am Brüsseler Platz die Open-Jam “Art&Amen” veranstaltet. Hier haben die Jugendlichen und jungen Erwachsenen einen freien, konstruktiven Weg des gemeinsamen Ausdrucks und Erfahrens erlebt, bei dem Kategorien wie Ethnie, Alter und Geschlecht keine ausgrenzenden Rollen spielen. Gemeinsam wurden musikalische Wege ergründet, um ein respektvolles und gutes Miteinander zu schaffen. Eine Besucherin brachte es auf den Punkt, als Sie sagte: „Die unterschiedlichen Generationen und Kulturen, die hier ein harmonisches Zusammenspiel finden, rühren mich zu Tränen“. (mehr …)

Kundenorientierung aus Kassensicht!

Maria Hanisch, leitet im Geschäftsfeld Alter und Pflege die Stabsstelle Ethik, Seelsorge und gesundheitliche Versorgungsplanung

Während alle Welt von Endbürokratisierung in der Pflege spricht, läuft die Deutsche Angestelltenkrankenkasse (DAK) zu neuen unrühmlichen Höchstformen auf. Versicherte, die eine Verordnung häuslicher Krankenpflege beispielsweise in Form des An- und Ausziehens von Kompressionsstrümpfen, der Medigabe, den s.c.-Injektionen oder Medikamente stellen erhalten haben, wird einige Tage die häusliche Krankenpflege genehmigt und der darüber liegende Zeitraum abgelehnt. Zunächst wurden die Versicherten aufgefordert einen Fragebogen zur Verordnung häuslicher Krankenpflege auszufüllen. Dabei sollten die Versicherten ausführlich schildern, warum sie die beantragte Maßnahme nicht selbst übernehmen können. Daneben sollten die Personen, die im Umfeld leben, also Angehörige, Freunde oder Nachbarn, aufgeführt und für diese angegeben werden, ob diese die Leistungen übernehmen können. Sodann wurde abgefragt, wie die Kunden ihre Ärzte aufsuchen und ob eine Anleitung durch medizinisches Fachpersonal gegeben werden soll. Einfacher ist es für diejenigen, die Pflegeleistungen erhalten. Bei Beziehern von Pflegeleistungen wird – ohne Fragebogen! – gleich darauf abgestellt, dass die eingetragenen Pflegepersonen die so genannte „einfach Behandlungspflege“ ebenfalls erbringen können. (mehr …)

Runder Tisch für Flüchtlingsfragen lehnt die Unterbringung von Flüchtlingen in Zelten ab

Der Runde Tisch für Flüchtlingsfragen, der bereits seit mehr als 10 Jahren die Kölner Flüchtlingsunterbringung begleitet, lehnt die Unterbringung von Flüchtlingen in Zelten einstimmig ab. Anlässlich der Nutzung von Zelten durch das Land Nordrhein-Westfalen in Köln Chorweiler gaben in der letzten Sitzung des Runden Tisches alle Mitglieder ein Statement ab. Deutlich war die einhellige Ablehnung dieser Unterbringungsform durch alle vertretenen Ratsfraktionen sowie alle Flüchtlings- und Wohlfahrtsorganisationen.

Die Unterbringung in Zelten wird umso fragwürdiger, als das Land NRW gleichzeitig ein Haus in der Boltensternstraße zur Unterbringung aufgibt. Hierdurch wird deutlich, dass eher organisatorische Fragen als humanitäre Standards das Handeln des Landes NRW bestimmen. (mehr …)

Verständlich oder befremdlich

 

Not schweißt bekanntlich zusammen; lässt die Menschen enger rücken. Doch gibt es Grenzen in der Not? Mein Weg zum Büro führt mich am Ehrenfelder Bahnhof vorbei. Dort wurde ich vor wenigen Tagen Zeugin folgenden Vorgangs.

Am Aufgang zu den S-Bahn-Gleisen direkt am Fuß des Fahrkartenautomaten sitzt tagein tagaus ein wohnungsloser Mann. Über die Zeit kennt man sich. Nicht vom Namen, aber vom Sehen her. Er ist im täglichen Anblick so etwas wie ein fester Bestandteil des Umfelds; keineswegs unsichtbar. Man nimmt ihn wahr: immer freundlich, nie aufdringlich. Seine Miene strahlt Offenheit und Zufriedenheit aus. Er vermittelt den Eindruck, als ginge es ihm gut, als hätte er alles, was er braucht. Für manchen, der ihn dort sitzen sieht, wahrscheinlich undenkbar angesichts der Lebensumstände. Die Passanten freuen sich ihn zu sehen. Viele bleiben auf einen kurzen Plausch stehen. Er bekommt immer etwas geschenkt, selbst wenn sein Platz vorübergehend leer ist: Konserven, belegte Brötchen, ein Becher Kaffee, ein Apfel oder eine kleine Topfpflanze. Im Winter grüßt ihn auch schon mal ein Schokoladen-Mann.

Vor wenigen Tagen kam ich mittags am Ehrenfelder Bahnhof vorbei. Automatisch ging mein Blick in die Ecke des Fahrkartenautomaten und dort saß jemand anderes. (mehr …)

Klar, offen und überzeugend!

Auf Einladung der Kölner Landtagsabgeordneten Serap Güler (CDU), die sich in diesem Sommer intensiv über die Situation in der Pflege informierte, besuchte uns am 26.08.2015 Karl-Josef-Laumann, Staatssekretär im Bundesministerium für Gesundheit und Bevollmächtigter der Bundesregierung für Patienten und Pflege, im Caritas-Altenzentrum St.Josef-Elisabeth in Köln-Mülheim. Neben einer Besichtigung des Hauses und Gesprächen mit pflegebedürftigen Bewohnern und Mitarbeitern, stellte Herr Laumann vor rund 50 Zuhörerinnen und Zuhörern, die sich bunt gemischt aus Bewohnern des Hauses, Angehörigen, Gästen der lokalen Politik und Vertretern der Pflege aus Köln zusammensetzten, die Ziele und Strategien der Weiterentwicklung der Pflege in Deutschland aus seiner Sicht dar. Auch in der folgenden offenen Diskussion mit dem Publikum zeigte sich ein aufmerksamer und ehrlicher, zudem sehr authentischer Politiker.
Ich muss hier wirklich anerkennen, ohne mich als Parteifreund der Beiden bekennen zu müssen, dass wir als Menschen in der Pflege mit Herrn Laumann und auch dessen Minister Gröhe offensichtlich überzeugte und überzeugende Gestalter der Weiterentwicklung der Pflege erleben dürfen, die mit klaren Konzepten und dem Blick auf das Machbare offensichtlich endlich die lange geforderten und erwarteten Reformen in der Pflege auf den Weg bringen wollen. (mehr …)

Flüchtlinge aus den Balkanstaaten: Zur Diskussion um legale Einwanderungswege und Grundrecht auf Asyl

Viele Asylsuchende kommen derzeit aus den Balkanstaaten Albanien, Kosovo u.a. In der Öffentlichkeit scheint das Urteil schon gefällt: Bei den Balkanflüchtlingen handele es sich nicht um „echte“ Flüchtlinge, sondern um Personen „ohne Schutzbedarf“.
Menschen durch schnellere Asylverfahren abzuschieben, gesonderte Lager zu errichten oder finanzielle Unterstützung zu kürzen, löst doch das Problem nicht. Bestenfalls erreicht man eine kurzfristige Verschiebung des Problems in die Zukunft.
Menschen flüchten nicht nur aus Armut in ihrem Heimatland und mit der Aussicht auf ein finanziell besseres Leben. Die Armut, die in Albanien und anderen Balkanstaaten herrscht, ist ein politischer Sprengstoff und sorgt für gesellschaftliche Spannungen, auch in von Politikern schön geredeten sicheren Herkunftsländern. In diesen Ländern gibt es kein funktionierendes Sozial-, Gesundheits- und Gerichtssystem. Die Menschen sind Willkür und Diskriminierung, Korruption und staatlicher Gleichgültigkeit ausgesetzt. (mehr …)