Wir stehen in der aktuellen „Corona-Krise“ wahrscheinlich erst am Anfang, bestimmt aber noch nicht auf dem Höhepunkt!. Die Zahlen der Infizierten steigen laufend an. Inwieweit die getroffenen Maßnahmen der Kontaktbeschränkungen eine nachhaltige Wirkung zeigen, kann noch nicht beurteilt werden. Kaum 14 Tage gelten enge Bestimmungen, die alle Menschen belasten und der Wirtschaft schaden, und schon beginnen Diskussionen, in denen vor allem neo-liberale Kräfte einen „Exit“ aus den Beschränkungen fordern.
Menschenleben oder Wirtschaftswachstum – eine solche Auf-Rechnung kann es nicht geben.
Ja, die Finanzierung des Gesundheitswesens bedarf einer funktionierenden Ökonomie. Aber Ökonomie steht gerade jetzt nicht vor der Gesundheit.
Was wir heute schon erkennen können: Die Abwanderung und Auslagerung der Produktion wichtiger Hilfsgüter ins Ausland führt zu einem Versorgungsnotstand der Pflegedienste und Krankenhäuser. Wenn Schutzausrüstung aus Kostengründen weitgehend in Asien produziert wird, führt das zu einem Sicherheitsrisiko. Ökonomie vor Gesundheit?
Und: Wenn uns die Sicherheit der Versorgung in Medizin und Pflege so zentral ist, darf Medizin und Pflege nicht alleine dem Paradigma der Wirtschaftlichkeit und Effizienz unterliegen.
Eine rein privatwirtschaftliches Gesundheitswesen hält den Belastungen einer solchen Krise nicht stand. Die Aufgabe des Staates ist es nicht nur die Finanzierung der Gesundheitswesens und der Pflege zu regeln, sondern auch die Infrastruktur zu sichern und selber Akteur zu sein. Entweder mit staatlichen Einrichtungen oder im Sinne der Subsidiarität, durch nicht gewinnorientierte Sozialorganisationen. Ich hoffe, eine Erkenntnis aus der schlimmen Krise ist, dass nicht nur Bildung und Sicherheit, sondern auch Gesundheitswesen und Pflege nicht durch Renditedenken und Investmentfonds gesichert wird! Ökonomie vor Gesundheit?
Und es wird erkennbar: Medizin und Pflege sind die beiden wichtigsten Akteure für die Versorgung kranker Menschen: Medizin in der kurativen Behandlung und Pflege in der Versorgung. Die Anerkennung für diese Berufe ist heute da, hoffentlich beleibt sie auch in Zukunft!
Auch Ökonomie funktioniert auf Dauer nur in einer gesunden Gesellschaft!



Seit Beginn der türkischen Offensive am 9.10.2019 in Nordostsyrien sind nach Angaben humanitärer UN-Organisationen mehr als 160.000 Menschen vertrieben worden. Die anhaltenden Militäroperationen verschärfen die bereits sehr angespannte humanitäre Situation.
Was ist Urlaub? So mancher meint schlichtweg, wegfahren und nicht arbeiten müssen.
Die letzten Wochen standen noch ganz unter dem Eindruck der Europawahlen und der Befürchtung vor dem Erstarken der rechtspopulistischen Parteien in Europa. Im tagespolitischen Geschäft erschöpft sich die Interpretation der Wahlergebnisse leider oft in der Frage, ob die Grünen nun eine Kanzlerkandidatin oder -kandidaten stellen dürfen und die CDU und insbesondere die SPD sich gerade selber abschaffen und noch als sogenannte Volksparteien gelten dürfen. Populismus und rechte Politik wird bestenfalls noch als ein ostdeutsches, weil erwartbares oder als ein außerdeutsches, in Teilen ebenfalls erwartbares, Problem wahrgenommen.
Voller Saal. So präsentierte sich die 19. Regionale Fachtagung von Kölner Flüchtlingsrat, Ausländeramt und Caritasverband Köln in der vergangenen Woche. Den Veranstalter*innen war es abermals gelungen, ein aktuelles wie spannendes Thema zu finden. Da verwundert es nicht, dass um die 190 Mitarbeiter*innen aus Ämtern und Behörden, Beratungsstellen und Menschenrechtsorganisationen aus dem Regierungsbezirk Köln der Einladung in die Jugendherberge nach Köln-Riehl gefolgt sind und sich im Plenum wie in verschiedenen Workshops aus verschiedenen Blickwinkel mit Bleibeperspektiven von Flüchtlingen im Spannungsfeld zwischen Ausreisepflicht und Integration zu befassen.
So sind im Jahr 2018 mehr als 41 500 Personen registriert, die Deutschland freiwillig oder gezwungenermaßen wieder verlassen haben, nachdem ihre Asylanträge erfolglos blieben. Wir sehen, wenn wir die Entwicklung der Zahlen seit 2014 betrachten, überhaupt keinen Handlungsbedarf. Die Zahl der anerkannten Flüchtlinge hat sich in diesem Zeitraum verfünffacht, sie ist also um 500 Prozent angestiegen, während die Zahl der ausreisepflichtigen Flüchtlinge nur um 50 Prozent angestiegen ist. Das zeigt doch, dass das Prinzip der freiwilligen Ausreise funktioniert.