Der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar ist in Deutschland seit 1996 ein bundesweiter, gesetzlich verankerter Gedenktag.
Millionen von Menschen fielen einer wahnsinnigen Ideologie des Faschismus zum Opfer. Menschen wurden erniedrigt und verfolgt; wegen ihrer Rasse, wegen ihrer politischen Überzeugung, wegen ihres Glaubens und auch wegen ihrer Behinderung!
Damit müssen wir uns am 27.01.2017 also auch an die systematische Tötung von Menschen mit Behinderung im 3. Reich erinnern: „Die grausame Ideologie der Nationalsozialisten von „lebensunwertem Leben“ darf sich nie mehr wiederholen.“ Unter der NS-Herrschaft fielen Schätzungen zufolge 300.000 Menschen mit Behinderungen oder chronischen Erkrankungen “Euthanasie”-Morden zum Opfer. Außerdem wurden mehr als 350.000 Menschen auf der Grundlage des NS-Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses zwischen 1933 und 1945 zwangsweise sterilisiert. Der Sitz der Behörde für das Mordprogramm befand sich in einer Villa in der Berliner Tiergartenstraße 4, der “Zentraldienststelle T4”. Im September 2014 wurde dort ein Gedenkort eröffnet, an dem sich heute die interessierte Öffentlichkeit zum mahnenden Gedenken trifft. Der Gedenkort ist mit Informationstafeln in leichter Sprache ausgestattet um Menschen mit Behinderung niedrigschwellig den Zugang zur Geschichte der NS-Zeit zu ermöglichen. „Menschen mit Behinderung, deren Angehörige und die Einrichtungen und Dienste für Menschen mit Behinderung müssen mitten in der Gesellschaft stehen, damit immer bewusst bleibt: nur über die Vielfalt gelingen Demokratie und Inklusion und wird Gewalt gegen vermeintlich „Andere“ verhindert“, betont Johannes Magin, Vorsitzender des Bundesverbandes Caritas Behindertenhilfe und Psychiatrie e.V.
Diese Erinnerung ist heute, in Zeiten eines wachsenden und spürbaren Extremismus von Rechts, von Populismus und Religionsfanatismus wichtig wie lange nicht mehr! Jedes Leben ist wertvoll! Jeder Mensch ist Einzigartig! Kein Mensch steht über einem Anderen! Nächstenliebe, nicht Verachtung, müssen unser Leitbild sein!
Aufhebung der Anonymität im Netz – ist das die Lösung?
Fake news, Hasskommentare, ein amerikanischer Präsident, der über wütende Tweets Politik machen will…
Manchmal drängt sich der Gedanke auf, ob es die Mühe lohnt, sich gegen die Populisten im Netz zu stellen. Klar ist, es gibt keine Alternative. Jetzt erst recht! Überlassen wir die Sozialen Netzwerke nicht denen, die diese Medien für ihren Hass missbrauchen.
Was können wir tun? www.no-hate-speech.de und www.hasshilft.de sind nur zwei Beispiele für kreative Wege.
Und bei Hasskommentaren? Statt ignorieren, sollten wir:
- Löschen und anzeigen,
- Moderieren,
- Diskutieren,
- oder mit Humor reagieren.
Und gerade in diesem Wahljahr müssen wir viele im Netz werden, die allen zeigen, dass Minderheitenmeinungen durch Trolle und Social Bots aufgebauscht werden zu vermeintlichen Mehrheiten.
Was ist mit der Forderung, die Anonymität im Internet aufzuheben?Die allgemeine Diskussion dazu ist kontrovers. Klar, wer sich hinter einem Pseudonym versteckt, dem fällt es leichter, Hass auszuschütten oder sogar zu Gewalt aufzurufen. Aber was ist mit den vielen Foren und Plattformen, in denen Pseudonyme es erleichten oder sogar die einzige Möglichkeit sind, sich zum Beispiel über Krankheit auszutauschen.
Dazu gibt es, denke ich, keine einfache Antwort. Eindeutig ist aber die Forderung, dass Plattformen wie Facebook bei Strafermittlungen die wahren Identitäten herausgeben müssen.
Morgen, auf unserem Fachtag “Sozial im Netz” diskutieren wir dieses Thema. Und wie wird die Soziale Arbeit in der digitalen Zukunft aussehen?
Mehr dazu unter www.caritas-fachtag.de und morgen direkt vom Fachtag aus den Workshops heraus und über die Vorträge u.a. von

photography © Esra Rotthoff 2013
www.esrarotthoff.com
Raul Krauthausen @raulde über den Twitterhashtag #sozialimnetz
Köln stellt sich quer – Aufruf zur Demo am 14. Januar 2017
Das Bündnis “Köln stellt sich quer”, in dem u.a. der Caritasverband für die Stadt Köln Mitglied ist, ruft für den 14. Januar 2017, um 13:30 Uhr am LVR-Turm (Nähe Ottoplatz) zu einer Demo gegen Rechts auf. Dazu schreibt das Bündnis in seinem Aufruf: “Am 14. Januar wollen Rechtsextreme werben für ‘Köln für nationalen Sozialismus’. Die Veranstaltung selber steht unter dem Motto ‘Keine Gewalt gegen Deutsche’. Sie sind nicht zimperlich, wie sie das durchsetzen wollen: ‘Wir sehen uns auf der Straße, denn unsere Armlänge Abstand ist die deutsche Faust!’. Sie wollen ein ‘Zeichen setzen auf der Straße’.”
Das Bündnis ruft auf, die Straße nicht diesen Parolen und Truppen zu überlassen, sondern ein sichtbares und deutliches Zeichen für ein weiterhin offenes und vielfältiges Köln zu setzen.
Es werde Licht – eine Kunstinstallation am Dom
Ein Gastbeitrag von Sophie Duczek, Stab Öffentlichkeitsarbeit

© Studio Philipp Geis
Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen und der Jahreswechsel steht vor der Tür.
Welche Wünsche und Hoffnungen haben Sie für das kommende Jahr? Was für Erwartungen stellen Sie an 2017? Welcher Begriff fasst Ihre Gedanken zum neuen Jahr zusammen?
Der Künstler Philipp Geist möchte mit seiner Licht-Collage aus Worten, Farben und Klängen den Dom zum Jahreswechsel hell erleuchten lassen. In seinem Multimediakunstprojekt „Time Drifts Cologne“ möchte er die Domplatte zu einem neuen Erfahrungsraum machen und ruft alle Kölnerinnen und Kölner dazu auf, ihre Wünsche und Hoffnungen für das Jahr 2017 bis zum 28.12.2016 an deinwortfuerkoeln@videogeist.de zu senden.
Aus allen Einsendungen wird die Kunstinstallation komponiert und zum Jahreswechsel ab 17 Uhr am Dom projiziert.
Wenn der Rheinländer zum Migranten wird……..

Mittendrin und nicht nur dabei! Leben in den Caritas-Wohnhäusern!
In einer internen Datenanalyse hat der Landschaftsverband Rheinland erhoben, wie viele Menschen mit Herkunft aus dem Rheinland mit einem Leistungsbescheid/Bewilligungsbescheid in stationären Einrichtungen der Eingliederungshilfe außerhalb des Rheinlandes wohnen, weil in deren Heimat kein passendesstationäres Angebot zur Verfügung steht. Durchschnittlich sind jährlich ca. 3.300 Menschen außerhalb des Rheinlandes untergebracht, zumeist im Bereich Westfalen-Lippe oder den angrenzenden Bundesländern Rheinland-Pfalz und Hessen.
Also werden über 3000 Menschen aufgrund Ihrer Behinderung gezwungen, aus Ihrer Heimat abzuwandern, Kontakte zu Angehörigen oder Freunden zu verlieren und sich in einer fremden und unbekannten Umgebung einfinden zu müssen. Eigentlich ein Fall für einen Diskriminierungsbeauftragen!?
Das ist ein Missstand, über den in der Öffentlichkeit und Politik kaum einmal gesprochen wird. An anderer Stelle würde ein ähnlicher Umstand sicher Betroffenheit und Empörung hervorrufen. Warum wird dieser Umstand aber nun hier so hingenommen oder verschwiegen? (mehr …)
Was CSU und AfD über deutsche Muslime wissen sollten
Die AfD hat einen neuen Feind der Zivilisation entdeckt: den Islam. Die AfD hält sich nicht für zu blöd, eine der tragenden Weltreligionen zu verleumden, wissentlich falsch darzustellen und für eigene Interessen zu instrumentalisieren.
Jürgen Todenhöfer, ehemaliger Bundestagsabgeordneter der CSU, ist ein ausgewiesener Experte für den nahen Osten und ein Kenner des Islam. Todenhöfer hat einige Infos zu Muslimen in Deutschland zusammengestellt, die wirklich lesenswert sind und die politische Kampagne der AfD ins richtige Licht rücken.
Was CSU und AfD über deutsche Muslime wissen sollten: (mehr …)
Weihnachten naht – ein Fest der Familie? Für viele nicht!
Susanne Rabe-Rahman, Leiterin des Leistungsbereichs Integration und Beratung im Caritasverband Köln, schildert alltägliche Erfahrungen aus der Flüchtlingshilfe zum Thema Familienzusammenführungen:
“Es ist unglaublich, was die Bundesregierung und die Auslandsvertretungen an Anstrengungen unternehmen, um Familienzusammenführungen für Menschen zu unterbinden, die als Verfolgte einen rechtlichen und menschlichen Anspruch darauf haben, Ehegatten, Eltern oder Kinder nach Deutschland zu holen.
Nicht nur, dass es nicht genug Personal für die Bearbeitung von Verfahren gibt. Die Verfahren dauern sehr, sehr lange! 1,5 bis zwei Jahre für die Durchführung einer Familienzusammenführung sind keine Seltenheit. Inzwischen verlieren Dokumente ihre Gültigkeit und alles geht wieder von vorne los… Auch das Recht auf Familienzusammenführung wird immer weiter eingeschränkt: (mehr …)
Fachtag Sozial im Netz – Interview mit Keynote-Speaker Raul Krauthausen

photography © Esra Rotthoff 2013
www.esrarotthoff.com
Am 24.01.2017 veranstalten wir gemeinsam mit dem Diözesan-Caritasverband Köln und der Hochschule Düsseldorf den Fachtag „Sozial im Netz – Die Zukunft der Sozialen Arbeit ist digital!“ (Jetzt anmelden! www.caritas-fachtag.de) Neben Workshops und Best-Practice Beispielen erwarten die Besucherinnen und Besucher des Fachtages spannende Key-Notes mit Prof. Felix Stalder und Netzaktivist und Kommunikationswirt Raul Krauthausen. Im Interview spricht Raul Krauthausen über großartige sozial-digitale Projekte, die Rolle der Caritas im Netz und wichtige Rahmenbedingungen für den erfolgreichen Einsatz von Social Media:
1) Welche Hürden konntest Du dank des Internets und der dort vernetzten Menschen überwinden?
Meine Motivation war und ist, Berührungsängste zwischen Menschen mit Behinderung und Menschen ohne Behinderung zu überwinden. Im Netz zählt nur der Inhalt und nicht, wie jemand aussieht. (mehr …)
Das Dresdner Wort der Religionen
Maria Hanisch, leitet im Geschäftsfeld Alter und Pflege die Stabsstelle Ethik, Seelsorge und gesundheitliche Versorgungsplanung
Der Tag der Deutschen Einheit in diesem Jahr, wird vielleicht auch in Ihrem Gedächtnis verbunden sein mit Demonstrationen und Pöbeleien der Pegida-Bewegung.
An diesem Tag entstand auch das Wort der Religonen, als eine Initiative die bewirken will, dass
von diesem Tag eine Botschaft von Dresden ausgeht, die zeigt, wie sich diese Religionen als Teil der Gesellschaft verstehen und welchen Beitrag sie für ein friedliches Miteinander leisten können.
Dresdner Wort der Religionen – zum Tag der Deutschen Einheit 2016: (mehr …)
Ankommen – Willkommen – Bleiben |Chancen und Herausforderungen einer Integrationsgesellschaft
Was im Zusammenhang mit der Flüchtlingsdebatte alles NICHT geht, das wurde in den vergangenen Wochen und Monaten von so ziemlich jedem, der sich berufen fühlte, mal in zivilisierter, mal in unerträglicher Form geäußert. Vielfach dominiert die Debatte immer noch die zwischenzeitlich von den Skeptikern und Schwarzsehern in eine Frage mutierte Aussage der Kanzlerin “Schaffen wir das?”. Vielfach beschäftigt die Kommunen immer noch die vordergründige Frage der Begegnung der ersten existenziellen Not, der Unterbringung und Versorgung der geflüchteten Menschen mit allem, was für das Ankommen und tägliche Leben Not tut.
Von einer Normalität des Alltags sind die geflüchteten Menschen an vielen Stellen noch weit entfernt, auch wenn sie zwischenzeitlich ein Dach über dem Kopf haben und sich in ihrem häufig noch provisorischen Leben bei uns Alltag und Routine festmachen lassen. Grundlagen und wichtige Weichenstellungen für eine gute Zukunft in Deutschland, so denn klar ist, wer bleiben darf und wer nicht, gehören nicht für jeden geflüchteten Menschen zum Alltag. So fehlt es beispielsweise in Köln an ausreichenden Plätzen für Kinder und Jugendliche aus Flüchtlingsfamilien in Kindertageseinrichtungen und Schulen.
Die weitaus größte gesellschaftliche Herausforderung liegt noch vor uns, die der Integration. Was zu einer Integration erforderlich ist, wo wir aktuell durch die zahlreichen Willkommensinitiativen stehen, mehr noch welche Hardware und vor allem Software wir brauchen, damit dieser wichtige Weg erfolgreich und in einem großen gesellschaftlichen Konsens miteinander beschritten werden kann, damit setzt sich am 02. Dezember 2016 ein Fach-Nachmittag auseinander, zu dem das katholische Stadtdekanat Köln in Kooperation mit Katholikenausschuss, Katholisches Bildungswerk, Katholische Jugendagentur, Caritasverband, IN VIA, SkF, SKM, Malteser Hilfsdienst, Katholische Familienbildung und Katholisches Schulreferat im Rahmen der Aktion Neue Nachbarn einlädt.
Neben dem ANKOMMEN und WILLKOMMEN gehört auch das BLEIBEN sowie in ganz besonderem Maß die Auseinandersetzung mit den Chancen und Herausforderungen einer Integrationsgesellschaft. Weiterbringende Impulse für diese notwendigerweise zu führende Debatte erhoffen sich die Veranstalter vor allem vom Migrationsforscher und langjährigen Politikberater Prof. Dr. Klaus J. Bade, aber auch in der anschließenden Podiumsdiskussion mit Vertreter(inne)n aus Stadt, Willkommensinitiativen, Migrantenselbstorganisationen, freier Wohlfahrtspflege, dem Bereich Arbeit und Qualifizierung sowie der kirchlichen Flüchtlingshilfe.
Anmeldungen sind bis 23. November 2016 möglich. Die Veranstaltung findet statt in der Zeit von 14:00 – 18:00 Uhr im IN VIA-Zentrum, Stolzestraße 1a, 50674 Köln. Einlass ist ab 13:30 Uhr.