Runder Tisch für Flüchtlingsfragen lehnt die Unterbringung von Flüchtlingen in Zelten ab

Der Runde Tisch für Flüchtlingsfragen, der bereits seit mehr als 10 Jahren die Kölner Flüchtlingsunterbringung begleitet, lehnt die Unterbringung von Flüchtlingen in Zelten einstimmig ab. Anlässlich der Nutzung von Zelten durch das Land Nordrhein-Westfalen in Köln Chorweiler gaben in der letzten Sitzung des Runden Tisches alle Mitglieder ein Statement ab. Deutlich war die einhellige Ablehnung dieser Unterbringungsform durch alle vertretenen Ratsfraktionen sowie alle Flüchtlings- und Wohlfahrtsorganisationen.

Die Unterbringung in Zelten wird umso fragwürdiger, als das Land NRW gleichzeitig ein Haus in der Boltensternstraße zur Unterbringung aufgibt. Hierdurch wird deutlich, dass eher organisatorische Fragen als humanitäre Standards das Handeln des Landes NRW bestimmen. (mehr …)

Verständlich oder befremdlich

 

Not schweißt bekanntlich zusammen; lässt die Menschen enger rücken. Doch gibt es Grenzen in der Not? Mein Weg zum Büro führt mich am Ehrenfelder Bahnhof vorbei. Dort wurde ich vor wenigen Tagen Zeugin folgenden Vorgangs.

Am Aufgang zu den S-Bahn-Gleisen direkt am Fuß des Fahrkartenautomaten sitzt tagein tagaus ein wohnungsloser Mann. Über die Zeit kennt man sich. Nicht vom Namen, aber vom Sehen her. Er ist im täglichen Anblick so etwas wie ein fester Bestandteil des Umfelds; keineswegs unsichtbar. Man nimmt ihn wahr: immer freundlich, nie aufdringlich. Seine Miene strahlt Offenheit und Zufriedenheit aus. Er vermittelt den Eindruck, als ginge es ihm gut, als hätte er alles, was er braucht. Für manchen, der ihn dort sitzen sieht, wahrscheinlich undenkbar angesichts der Lebensumstände. Die Passanten freuen sich ihn zu sehen. Viele bleiben auf einen kurzen Plausch stehen. Er bekommt immer etwas geschenkt, selbst wenn sein Platz vorübergehend leer ist: Konserven, belegte Brötchen, ein Becher Kaffee, ein Apfel oder eine kleine Topfpflanze. Im Winter grüßt ihn auch schon mal ein Schokoladen-Mann.

Vor wenigen Tagen kam ich mittags am Ehrenfelder Bahnhof vorbei. Automatisch ging mein Blick in die Ecke des Fahrkartenautomaten und dort saß jemand anderes. (mehr …)

Klar, offen und überzeugend!

Auf Einladung der Kölner Landtagsabgeordneten Serap Güler (CDU), die sich in diesem Sommer intensiv über die Situation in der Pflege informierte, besuchte uns am 26.08.2015 Karl-Josef-Laumann, Staatssekretär im Bundesministerium für Gesundheit und Bevollmächtigter der Bundesregierung für Patienten und Pflege, im Caritas-Altenzentrum St.Josef-Elisabeth in Köln-Mülheim. Neben einer Besichtigung des Hauses und Gesprächen mit pflegebedürftigen Bewohnern und Mitarbeitern, stellte Herr Laumann vor rund 50 Zuhörerinnen und Zuhörern, die sich bunt gemischt aus Bewohnern des Hauses, Angehörigen, Gästen der lokalen Politik und Vertretern der Pflege aus Köln zusammensetzten, die Ziele und Strategien der Weiterentwicklung der Pflege in Deutschland aus seiner Sicht dar. Auch in der folgenden offenen Diskussion mit dem Publikum zeigte sich ein aufmerksamer und ehrlicher, zudem sehr authentischer Politiker.
Ich muss hier wirklich anerkennen, ohne mich als Parteifreund der Beiden bekennen zu müssen, dass wir als Menschen in der Pflege mit Herrn Laumann und auch dessen Minister Gröhe offensichtlich überzeugte und überzeugende Gestalter der Weiterentwicklung der Pflege erleben dürfen, die mit klaren Konzepten und dem Blick auf das Machbare offensichtlich endlich die lange geforderten und erwarteten Reformen in der Pflege auf den Weg bringen wollen. (mehr …)

Flüchtlinge aus den Balkanstaaten: Zur Diskussion um legale Einwanderungswege und Grundrecht auf Asyl

Viele Asylsuchende kommen derzeit aus den Balkanstaaten Albanien, Kosovo u.a. In der Öffentlichkeit scheint das Urteil schon gefällt: Bei den Balkanflüchtlingen handele es sich nicht um „echte“ Flüchtlinge, sondern um Personen „ohne Schutzbedarf“.
Menschen durch schnellere Asylverfahren abzuschieben, gesonderte Lager zu errichten oder finanzielle Unterstützung zu kürzen, löst doch das Problem nicht. Bestenfalls erreicht man eine kurzfristige Verschiebung des Problems in die Zukunft.
Menschen flüchten nicht nur aus Armut in ihrem Heimatland und mit der Aussicht auf ein finanziell besseres Leben. Die Armut, die in Albanien und anderen Balkanstaaten herrscht, ist ein politischer Sprengstoff und sorgt für gesellschaftliche Spannungen, auch in von Politikern schön geredeten sicheren Herkunftsländern. In diesen Ländern gibt es kein funktionierendes Sozial-, Gesundheits- und Gerichtssystem. Die Menschen sind Willkür und Diskriminierung, Korruption und staatlicher Gleichgültigkeit ausgesetzt. (mehr …)

Sicheres gaming?!

Offene Kinder- und Jugendarbeit der Caritas auf der gamescom

Ministerialdirigent Manfred Walhorn und Schuldezernentin Dr. Agnes Klein am Caritas-Stand auf der gamescom

Ministerialdirigent Manfred Walhorn und Schuldezernentin Dr. Agnes Klein am Caritas-Stand auf der gamescom

Vom 5. bis 9. August 2015 präsentierte sich das Jugendforum auf der weltweit größten Spielemesse mit Projekten zum Thema Datensicherheit im virtuellen Raum. Das Bugs – die Offene Kinder- und Jugendarbeit des Caritasverbandes – war wieder mit einem Medienprojekt vertreten.

Dr. Agnes Klein,  Schul- und Jugenddezernentin der Stadt Köln, und Ministerialdirigent Manfred Walhorn informierten sich am Caritas-Stand,  ließen sich die unterschiedlichen Angebote vorführen und waren auch von der Vorstellung des mobilen Caritas-Projektes „Freakout“, dem Angebot auf den Kölner Ringen,  einer “berüchtigten Vergnügungsmeile” der Stadt, begeistert. Das Domradio, der Sender des Erzbistums Köln, berichtete in den Nachrichten vom Angebot auf dem Jugendforum. Das Video ist unter folgendem Link zu finden: http://www.domradio.de/video/videonachrichten-504.

Wir präsentierten uns mit einem speziellen Projekt zum Thema Datenschutz, das in einem extra eingerichteten „Jugendzimmer“ in einem unserer Busse stattfand. Jugendliche werden damit auf die Menge der Daten, die bei Computer- und Konsolenspielen abgegriffen werden, aufmerksam gemacht und ein Bewusstsein für Datenkontrolle geschaffen. (mehr …)

Saisoneröffnung 1. FC Köln – Caritas war dabei

Ein Gastbeitrag von Sabine Fuchs-Bongart, Leiterin des Projektes 1:0 für Deinen Ausbildungsplatz

Saisoneröffnung FC Köln-3-09.08.2015

Interview mit Caritas-Vorstand Peter Krücker (re.) und 1. FC-Köln-Präsident Werner Spinner (li.) zur Arbeit des Caritasverbandes und Projekt 1:0 für Deinen Ausbildungsplatz bei der Saisoneröffnung.

“Am Sonntag, 09. August feierte der 1.FC Köln mit 40.000 Fans seine Saisoneröffnung 2015 / 2016. Wir freuen uns riesig, dass wir auch in diesem Jahr bei dieser tollen Party dabei sein durften!!! Mit der neuen Spielsaison des 1.FC Köln beginnt auch die 5.Saison unseres Projektes „1:0 für Deinen Ausbildungsplatz“ , eine Kooperation der Stiftung des 1.FC Köln mit dem Caritas Jugendbüro für Arbeit & Beruf . Im Rahmen des Projektes begleiten und unterstützen wir seit 2010 gemeinsam und sehr erfolgreich Jugendliche und junge Erwachsene auf ihrem Weg in Ausbildung und Arbeit.

Wir wünschen dem 1.FC Köln eine erfolgreiche Spielsaison und freuen uns auf die weitere gute Zusammenarbeit!!!!”

“Die Stimmung kann kippen”

Besser könnten wir es hier im Caritasverband Köln auch nicht sagen als Caritaspräsident Peter Neher auf der Seite von katholisch.de zur Debatte über die Flüchtlingspolitik:

“Die Debatte um Flüchtlinge in Deutschland wird derzeit wieder einmal hitzig geführt. Dabei werden die Flüchtlinge nach Herkunft eingeteilt: So gibt es scheinbar eine klare Trennung in jene, die vor Krieg und Verfolgung flüchten und jene, die sich wegen bitterer Armut und sozialer Not auf den Weg nach Deutschland machen.

Es stimmt: Menschen verlassen aus unterschiedlichen Gründen ihre Heimat. Das darf aber nicht dazu führen, dass sie in “gute” und “weniger gute” Flüchtlinge eingeteilt werden. Wir müssen allen Schutzsuchenden mit wertschätzender Haltung und vorurteilsfrei begegnen…” Weiterlesen

Flüchtlingskinder und -jugendliche bei „Ferien zu Hause“

Ferien zu Hause 1Die GOT Elsaßstraße veranstaltete in Kooperation mit der Pfarrgemeinde St. Severin und der Lebenshilfe e.V. vom 29.06 – 17.07. 2015 ein Ferienprogramm, an dem acht Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 7 und 14 Jahren mit Flüchtlingshintergrund teilnahmen. Sie kamen aus den Flüchtlingswohnheimen in der Vorgebirgstraße, dem Severinswall, der Rheinaustraße und der Koblenzer Straße. Die Teilnehmerbeiträge wurden vom Förderverein der GOT bzw. dem Caritasfond der Pfarrgemeinde übernommen. In der großen heterogenen Gruppe – Kinder aus dem „Veedel“, Kinder von Mitarbeiter/innen des Caritasverbandes, Kinder mit Behinderungen, Kinder aus den unterschiedlichsten sozialen Milieus – fanden sie sich unterschiedlich zurecht. (mehr …)

Einfach das Auto abgenommen

Maria Hanisch, leitet im Geschäftsfeld Alter und Pflege die Stabsstelle Ethik, Seelsorge und gesundheitliche Versorgungsplanung

Neulich hatte ich folgendes Erlebnis:

Ein alter Herr, 95 (!) Jahre alt, echauffierte sich in einem Gespräch mir gegenüber vehement: “Die haben mir das Auto weggenommen!” – “Wer? Die Polizei?” – “Nein, meine Kinder.” Ich versucht ihn zu beruhigen: “Das ist doch nicht so tragisch. Vor dem Hauseingang ist doch eine Bushaltestelle für mehrere Linien in die Stadt.” – “Das nutzt mir aber nichts.” – “Warum?” – “Ich kann doch nicht mehr lesen, wohin die Busse fahren!”

Manch einer von uns mag da schmunzeln und vielleicht fällt Ihnen dazu ein Mensch ein, der auch besser das Autofahren aufhören sollte. (mehr …)

Migrations-/Flüchtlingspolitik – Hoffnungsvolle Zeichen verstärkten Hinsehens und zivilgesellschaftlicher Solidarität

Bekanntlich soll man ja nicht undankbar sein. Dann will ich es als gutes Zeichen werten, dass die amtierende EU-Kommission das Thema Migration nicht nur zu ihren politischen Prioritäten erklärt, sondern mit der „Europäischen Migrationsagenda“ auch im wahrsten Sinne des Wortes auf die Tagesordnung gesetzt hat. Nein, das wird kein zynischer Beitrag. Ich bin weit davon entfernt und dazu ist das Thema viel zu ernst. Denn es geht um nichts anderes als Menschen und ihr Leben. Zwei Dinge, die per se oberste Priorität haben. (mehr …)