Verdammt noch mal!

20150612 100 Jahre Jubilaeumsfeier CARITAS Stadtverband Koeln Gottesdienst und Festakt CARITAS Koeln mit Prominenten Vorstand Peter KRUECKER,Hubert SCHNEIDER ,Kardinal Rainer Maria WOELKI, Dr. Peter NEHER Deutscher Caritasverband Copyright by JO SCHWARTZ / JOSCHWARTZ.COM

100 Jahre Caritas Köln – Kardinal Woelki predigt im Festgottesdienst am 12.06.2015 /Foto:  JoSchwartz.com

Deutliche Worte in der Predigt von Kardinal Woelki beim Festgottesdienst anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Kölner Caritas in St. Ursula. Jeden Einzelnen ruft Woelki dazu auf, sich für  Flüchtlinge zu engagieren: In Anlehnung an ein Bibelzitat formulierte er die Frage „Bin ich denn wirklich der Hüter meines Bruders oder meiner Schwester? Ja, das bist Du, verdammt noch mal!“ (mehr …)

Deutschkurse für Flüchtlinge in Köln- da geht viel mehr!

Yonas  ist 24 Jahre alt, er flüchtete 2014 nach Köln lebt seither in Köln. Er ist jung und  motiviert und möchte so schnell wie möglich Deutsch lernen und  anschließend noch eine Berufsausbildung machen. Er könnte zu den  Flüchtlingen gehören,  die unseren Fachkräftemangel ausgleichen, wenn es nicht alles so lange dauern würde…

Der Bedarf an Deutschkursen für Flüchtlinge  ist enorm und kann derzeit nicht von den Angeboten der verschiedenen Träger abgedeckt werden. Vor allem fehlt es an Intensivdeutschkursen, die zum Niveau B1 führen, denn damit kann man den Alltag gut meistern und kann dann in berufsbezogenen Kurse (sog. ESF Bamf Kurse) münden , um sich auf eine Ausbildung oder eine qualifizierende Tätigkeit vorzubereiten. Wenn es denn genügend Kurse gäbe, denn auch hier herrscht ein Mangel und mancher Flüchtling wartet 6 -12 Monate um einen der begehrten Plätze zu ergattern.

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Hauptsache „satt“ und „sauber“? Würdevoll Pflegen ist mehr.

Maria Hanisch, leitet im Geschäftsfeld Alter und Pflege die Stabsstelle Ethik, Seelsorge und gesundheitliche Versorgungsplanung

Bei einer Podiumsdiskussion im Domforum hat Christine Sowinski, Referentin vom Kuratorium Deutsche Altenhilfe KDA, einige aus meiner Sicht spannende Thesen aufgestellt. Hier Ihre Kernthesen:
1) Leidet die Gesellschaft an einer „Pflege- Phobie?“ Die mediale Aufbereitung des Thema “Pflege“ z.B. im Fernsehen scheint ein großangelegter gesellschaftlicher Abwehrprozess gegen die eigenen Sterblichkeit und das Erleben von Krankheit und Leid zu sein, z.B. durch Skandalisierung, Täter und Opfer- Zuschreibungen.
2) In der Diskussion um Pflege werden mindestens drei Dinge in unzulänglicher Weise vermischt, erstens die soziale Situation des älteren Menschen z.B. seine Einsamkeit, zweitens das Kranksein und das Sterben und drittens die professionelle Begleitung. Es erscheint zum Teil so, als würde z.B. der Prozess der Demenz durch schlechte Pflege entstehen. Damit wird Pflege schnell zum „Sündenbock“.
3) Verschlimmern wir in der Pflege durch ungeschicktes Agieren unsere Situation durch Aktionen wie „Pflege am Boden“, in der stationären Pflege durch Pausen im Wohnbereich („Immer wenn ich zu Besuch komme, sitzen die nur da, rauchen und trinken Kaffee“), Jammern („Keiner erkennt uns an“.)
Wie kommen wir weiter? Was sind selbstgemachte Probleme, wo braucht Pflege Unterstützung der Gesellschaft auch finanzieller Art? (mehr …)

Save the Date! Kölner OB-Kandidaten stellen sich der freien Wohlfahrtspflege

Nachdem die freie Wohlfahrtspflege am 12. Mai 2015 vor dem Kölner Rathaus demonstrierte, um auf die Gefahr von Struktureinschnitten im Jugend- und Sozialbereich hinzuweisen, wenn es zu weiteren Kürzungen im kommunalen Haushalt kommt, geht die Arbeitsgemeinschaft der Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege in Köln nun in eine weitere Runde.

Demo der Wohlfahrtsverbände gegen geplante Kürzungen          Jugendliche äußern sich in Wort und Bild gegen die Kürzungen          auch Erziehungs- und Familienberatungsstellen wiesen auf Konsequenzen der Kürzungen hin. (mehr …)

Auf in die Zukunft? Ab in die Gegenwart!

Die Vollversammlung des Verbandes der Diözesen Deutschlands hat am 27. April 2015 in Bonn eine Änderung des kirchlichen Arbeitsrechtes in seiner “Grundordnung des kirchlichen Dienstes im Rahmen kirchlicher Arbeitsverhältnisse” beschlossen. Dieses veränderte Arbeitsrecht hat Auswirkungen für rund 700.000 Mitarbeiter/innen der katholischen Kirche und der Caritas. Immerhin ist die katholische Kirche damit der größte Arbeitgeber in Deutschland außerhalb der klassischen “Profit-Wirtschaft” und einer der wichtigsten Arbeitgeber überhaupt (zum Vergleich: Der VW-Konzern beschäftig “nur” ca. 600.000 Menschen).

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Kölner Wohlfahrtsverbände demonstrieren vor Rathaus

Was bleibt vom sozialen Köln? Diese Frage stellen sich Wohlfahrtsverbände und freie Träger angesichts Haushaltskonsolidierung und Sparzwang der Stadt Köln und rufen ab 14:00 Uhr zur Demo auf dem Theo-Burauen-Platz vor dem Ratssaal am heutigen Dienstag auf.

Dazu schreibt die Arbeitsgemeinschaft der Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege in Köln in ihrem Aufruf: “Der Haushalt 2015 wurde von der Stadtverwaltung in den Rat der Stadt Köln eingebracht. Es bleibt eine Deckungslücke im zweistelligen Millionenbereich. Jetzt sollen unsere Kommunalpolitiker entscheiden, wie das Millionenloch zu stopfen ist. Angesichts der vielen Baustellen in unserer Stadt fragen wir uns: Wer kümmert sich nun um unsere Baustellen? Wer hat das soziale Köln im Blick? Wie gelingt es, Strukturen zu erhalten und nicht zu zerschlagen? (mehr …)

Miss Piggy, die Caritas und die “Quote”

Miss Piggy, bekannt als rosige und mitunter zur liebevollen Handgreiflichkeit neigende Freundin von Kermit, dem Frosch, werden wohl eine Vielzahl von Menschen kennen. Beim Sackler-Center First Award dürfte es mit der Bekanntheit schon ein wenig anders aussehen.
Nun erhält die wohl bekannteste rosa Schweine-Dame aus der illustren singenden, tanzenden und kalauernden Puppentruppe von Jim Henson am 4. Juni als diesjährige Preisträgerin eben jenen Sackler-Center First Award, wenn man den Meldungen aus aller Welt Glauben schenken darf.
Damit wissen wir jetzt um die Gemeinsamkeit. Wir wissen aber immer noch nicht, was der Sackler-Center First Award ist und was das Ganze mit der Frauenquote und der Caritas zu tun hat. (mehr …)

…und die EU schaut zu!

Mehr als 1.300 Flüchtlinge sollen innerhalb einer Woche im Mittelmeer ertrunken sein, bei dem Versuch, über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen. Die Dunkelziffer dürfte weitaus höher liegen. Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) spricht von einer „Statistik des Schreckens“. Am vergangenen Sonntag sind möglicherweise rund 700 Menschen ums Leben gekommen, als ein Boot auf dem Weg von Libyen nach Italien kenterte, die bisher größte Flüchtlingskatastrophe im Mittelmeer.

…und die Reaktion der politisch Verantwortlichen aus der EU und der Bundesregierung sind Worte, Worte, Worte, ohne dass diesen erkennbare Taten folgen. So sagt der Regierungssprecher Steffen Seibert, klar sei, “dass jeder tote Flüchtling auf dem Mittelmeer einer zuviel ist” und „Die Länder, aus denen die Flüchtlinge aufbrechen, müssten die Schlepper-Kriminalität besser bekämpfen.” “Das Uno-Flüchtlingshilfswerk appelliert an alle Regierungen der betroffenen Region, der Rettung von Menschenleben Priorität einzuräumen.” Grünen-Chefin Simone Peter warf der Regierung vor, sich weg zu ducken. “Die Europäische Union muss nun zügig handeln, weg von einer Politik der Abschottung hin zu mehr sicheren Zugangswegen für Schutzsuchende nach Europa.”

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Erneute Flüchtlingsdramen im Mittelmeer – Kampf den Schleppern

Dass Menschen sich auf den oft gefährlichen und unbekannten Weg machen, um für sich und ihre Familien ein besseres und sicheres Leben zu finden, kann wohl jeder nachvollziehen und keiner ihnen verwehren. Handelt es sich jedoch um Flüchtlinge, kommt das bekannte St. Florians-Prinzip umgehend zum Tragen: „Flüchtlinge ja, aber bitte nicht zu uns und schon gar nicht in meine Nachbarschaft.“

Dass der Weg in ein besseres und sicheres Leben enorme Unsicherheiten und Gefahren bis hin zum Tod birgt, verdeutlicht in diesen Tagen erneut die dramatische Anzahl von Menschen, die ihre Flucht über das Mittelmeer mit ihrem Leben bezahlen mussten. (mehr …)

Brandanschlag auf Asylbewerberunterkunft – Ist Tröglitz überall?

Aufgrund des hinterhältigen Brandanschlags auf die geplante Asylunterkunft in Tröglitz fragt sich die gesamte online- und offline-Gemeinde in Deutschland, ob „Tröglitz“ überall oder doch nur in Sachsen-Anhalt sein kann.
Der Sache dient nicht, daraus einen Ost-West-Konflikt zu machen. Auch finde ich es alles andere als beruhigend, dass „Tröglitz“ unverdientermaßen als vermeintliches Synonym für Fremdenfeindlichkeit, wenn es nicht in Sachsen-Anhalt liegen würde, reintheoretisch überall in Deutschland sein könnte. Soll das trösten? Ich will überhaupt kein zweites „Tröglitz“: weder im Westen noch im Osten. Ich würde viel lieber ohne jedes „Tröglitz” leben wollen. (mehr …)