Nach der Bundestagswahl besteht, unabhängig von den möglichen Koalitionskonstellationen, ob rot-schwarz, oder schwarz-grün, selbst bei rot-grün-rot, die große Chance zu einer umfassenden Reform der sozialen Pflegeversicherung. Sowohl in der Frage des Grundsystems (duales System privat-gesetzlich oder Bürgerversicherung), wie auch in der Frage der Beitragshöhen und Bemessungsgrundlagen, kann und darf nun alles gedacht werden, da die Liberalen mit dem Ausscheiden aus der Bundespolitik hier keine Denk-Grenzen mehr setzen können. (mehr …)
Leben auf der Insel
Die Flüchtlingsunterkunft Herkulesstraße befindet sich auf dem Areal zwischen A 57 und Gleisdreieck. Das ist eine Insellage ohne Infrastruktur und nur durch eine Brücke über die Autobahn mit dem Rest der Welt verbunden. Hier werden in Zukunft 160 Flüchtlinge untergebracht, vielleicht noch mehr, wenn auf dem Gelände noch zusätzliche Container aufgestellt werden. Damit geht die Stadt den Weg zurück zu Massenunterkünften, deren Zeit man eigentlich als überwunden ansah. (mehr …)
Ja, ich habe gewählt…..
Maria Hanisch, leitet im Geschäftsfeld Alter und Pflege die Stabsstelle Ethik, Seelsorge und gesundheitliche Versorgungsplanung
Und jetzt bin ich gespannt wie es weiter gehrt in Sachen Pflege und den damit versprochenen großen Worten.
Der Chef des Deutschen Pflegeforschungsinstitut Prof. Dr. Frank Weidner hat der schwarz-gelben „alten“ Bundesregierung in Sachen Pflege ein denkbar schlechtes Zeugnis ausgestellt. Sie haben 2009 große Reformen versprochen, aber nicht Wort gehalten. „Das ist nicht nur unseriös, das ist ein Skandal“
Aber auch die anderen Parteien kommen in Sachen Pflege nicht klar auf den Punkt. Vieles wird vor der Wahl versprochen und dann hat man doch Angst unangenehme Reformen anzugehen oder durchzusetzen. Da wird geschoben und geschoben. Schließlich will man die Wählergunst nicht verlieren, doch damit vergeht wertvolle Zeit.
Ich wünsche der neuen Regierung den Mut in Sachen Pflege grundsätzliche Reformen anzugehen und die Versorgung im Gesundheitswesen auf zukunftssichere Füße zu stellen.
Auch unangenehme Wahrheiten müssen angesprochen werden….. ich als Wählerin würde es ihnen danken.
Solidarität mit syrischen Flüchtlingen verlangt nach mehr …
Zwei Millionen Syrer sind auf der Flucht und drängen in die Nachbarländer Libanon, Irak, Türkei, Jordanien. Eine unvorstellbar große Zahl – Männer, Frauen, Kinder, ganze Familien, die zum Teil schwer traumatisiert ihre Heimat verlassen haben.
Deutschland nimmt gerade mal 5000 syrische Flüchtlinge auf, davon kommen 250 nach Köln. Eine beschämend geringe Anzahl für das reiche Deutschland angesichts dieser humanitären Katastrophe. (mehr …)
Aus dem Elend ins neue Elend
Ob auf dem sogenannten “Arbeiterstrich” an der Venloer Straße in Ehrenfeld oder um die Ecke auf einem Bolzplatz: Rumänen und Bulgaren, die aus bitterer Armut in ihren Heimatländern nach Köln gekommen sind, in der Hoffnung hier Arbeit zu finden, gehören in einigen Kölner Stadtteilen bereits zum gewohnten Bild.
Dabei sind von allen Zuwanderern aus den beiden EU-Staaten Rumänien und Bulgarien 80 % erwerbstätig und teilweise auch qualifizierte Facharbeiter.
In der Öffentlichkeit sichtbarer sind die anderen 20 %, – die Menschen, deren Elend sich hier fortsetzt.
Eines muss allen klar sein: Rumänen und Bulgaren, die nach Deutschland eingewandert sind, haben als EU-Staatsbürger ein Recht hier zu sein.
Das liebe Geld!
Da soll einer mal sagen, dass es in diesen Tagen keine guten Nachrichten mehr gibt.
In den öffentlichen Kassen sprudelt es nur so. Auch die ansonsten klammen kommunalen Kassen scheinen sich zu füllen. Dennoch bleibt es bei dem harten Kölner Sparkurs, insbesondere im sozialen Bereich. (mehr …)
Warnendes Signal
Alle Menschen genießen in Deutschland Schutz vor Diskriminierung, ungeachtet ihres Geschlechts, ihrer Herkunft, ihrer Religion oder ihrer Weltanschauung. Das dem möglicherweise nicht so ist – darauf weist eine Studie der Antidiskriminierungsstelle des Bundes hin, die in der letzten Woche veröffentlicht wurde. Insgesamt wurden 9.200 Menschen befragt, in der Mehrzahl Menschen mit Zuwanderungsgeschichte. Über 40 Prozent der befragten Migrantinnen und Migranten gaben an, dass sie zum Beispiel in Schule und Beruf, in der Freizeit oder bei der Wohnungssuche benachteiligt worden sind. Ganz häufig erlebten die Befragten eine Benachteiligung bei Ämtern und Behörden.
Die Befragung gibt keinen Aufschluss darüber, ob die Diskriminierungserfahrung tatsächlich erlebt wurde oder ob es sich um Aussagen handelt, weil Menschen mit Migrationshintergrund hier möglicherweise eine höhere Sensibilität zeigen. Die Chefin der Antidiskriminierungsstelle Christine Lüders wertet die Ergebnisse trotzdem als warnendes Signal – und ich tue das auch.
Ein Gastbeitrag von Petra Hammen, Fundraiserin
Willkürliche Verteilung von städtischen Fördermitteln wird zur Zerreißprobe für Freie Wohlfahrtspflege
In letzter Minute hat der Rat der Stadt Köln die geplanten Kürzungen der sogenannten Globalmittel für die Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege in Höhe von 75 % auf 50 % gesenkt. Doch jetzt hat die städtische Verwaltungsvorlage zur Verteilung der Fördermittel an die Wohlfahrtsverbände dem sozialen Köln einen Bärendienst erwiesen.
Aus nicht nachvollziehbaren Gründen krempelt sie die bisherige Aufteilung unter den Wohlfahrtsverbänden um. Bisher war es immer Konsens der Verbände, die Verteilung an der Größe der Verbände und dem Umfang der Aufgaben zu orientieren. Mit der Vorlage will die Stadt Köln 4 der 6 Spitzenverbände mit dem gleichen Betrag fördern, zwei mit individuellen Beträgen. Diese Verteilung ist willkürlich und geht eindeutig zu Lasten des Caritasverbandes, der eine Kürzung von 72 % hinnehmen muss, andere Wohlfahrtsverbände haben dagegen nur eine Kürzung von 25 % zu verkraften. Objektive Kriterien für die Verteilung, die sich an der Verbandsgröße und stadtgesellschaftlichen Bedeutung orientiert, sind nicht erkennbar. (mehr …)
Erfolge der Inklusion in NRW – aber auch Bedarfe nach Steuerung!
In Nordrhein-Westfalen leben nach neuesten Zahlen mittlerweile mehr Menschen mit Behinderungen in der eigenen Wohnung als in Heimen oder anderen stationären Einrichtungen. Das ist ein positiver Erfolg der gemeinsamen Arbeit von Politik, Sozialverwaltung und Angebotsträgern! Innerhalb von zehn Jahren hat sich die Zahl ambulanter Wohnformen verfünffacht: von rund 10.000 im Jahr 2003 auf heute mehr als 50.000, so heißt es aus dem nordrhein-westfälischen Sozialministerium. (mehr …)
Manche genießen ihre Ferien – endlich! Andere hätten gern endlich mal einen Platz in der Schule.
Lesen Sie einen Gastbeitrag von Susanne Rabe-Rahman, Leistungsbereichsleiterin Integration und Beratung im Caritasverband Köln:
„Manche genießen ihre Ferien – endlich! Andere hätten gern endlich mal einen Platz in der Schule!? Sie denken vielleicht, dieser Wunsch drückt das Phänomen anderer Länder aus, in denen Schulen weit und teuer sind? Oder dass es die fünfjährigen Kinder aus der Kita sind, die hochmotiviert endlich zu den Großen gehören und in die Schule gehen wollen? Mag sein. Aber es gibt tatsächlich viele Kinder zwischen 6 Jahren und 16 Jahren in Köln, die schulpflichtig sind und endlich gern zur Schule gehen würden!
Nur: Es gab / gibt dort keinen Platz für sie! Kinder und Jugendliche aus Flüchtlingsunterkünften z.B. warten aktuell nach einer kleinen Erhebung der Caritas-Integrationsagentur mindestens zwei Monate, bis sie einen Platz in der Schule erhalten. (mehr …)