Gastbeitrag von Susanne Rabe-Rahman/Leiterin der Caritas-Perspektivberatung angesichts der humanitären Katastrophe an der türkisch-griechischen Grenze und in griechischen Flüchtlingslagern
Noch während wir uns – teilweise zu Recht, teilweise auch völlig übertrieben – Sorgen darüber machen, ob das Coronavirus uns, Verwandte oder Bekannte, das Gesundheitssystem oder das Wirtschaftssystem verletzten oder durcheinander bringen könnte, sterben an den europäischen Grenzen weiterhin, wieder, erneut Geflüchtete, die leider nicht mehr nur „Spielball“ politischer Interessen sind, sondern inzwischen auch als Munition genutzt oder von solcher getroffen werden.
Sie haben sich mit der Hoffnung auf Sicherheit auf den Weg nach Europa gemacht – Sicherheit vor politischer Verfolgung, Sicherheit vor kriegerischer Zerstörung, Sicherheit vor Folter.
Europa zeigt sich ihnen an der Grenze Griechenlands, aber auch an weiteren Grenzen, von seiner grausamen Seite, lässt sie (er)frieren, (ver)hungern, misshandeln, deportieren in grausame Lager (neuerdings sogar – durch möglicherweise rechtsradikale Gruppen – töten ohne einzuschreiten? Es gibt erste Hinweise darauf!).
Europa, das bist Du nicht! Höre sofort auf damit!
Du hast aus Deiner Geschichte gelernt! Wir wollen das nicht!
Nimm die 15.000 Menschen aus Griechenland auf, gib ihnen eine Chance!
Und finde schnell weitere humanitäre Lösungen, die der internationalen Flüchtlingskonvention und europäischen Menschenrechtskonvention entsprechen – lass Dich nicht von Diktaturen und rechtsextremen Gruppen / Gesinnungen vorführen!
Wir alle sind Europa. Wir lieben und leben ein friedliches Europa.
Deshalb engagieren wir uns auch für die Würde der Menschen, die auf der Flucht sind, die Sicherheit brauchen!
Das hat oberste Priorität.
Es geht um Menschen. Es geht um uns alle und unsere Zukunft, es geht auch um Deutschland und seine Zukunft. Die Politik an der Grenze Europas ist absolut grenzüberschreitend – sie trifft uns alle.
Liebe Kolleg*innen: Haltet durch in Eurem Engagement!