Als Fachmesse und Weiterbildungsveranstaltung in einem findet die didacta jährlich abwechselnd in Köln, Stuttgart oder Hannover statt. Natürlich konnten wir uns diese größte Messe für Bildung, Lehre und Wissenschaft die vom 19. – 23.02.2019 in Köln stattfand nicht entgehen lassen. Zwar dominierten die Themen Schulen und Hochschulen, aber unser Schwerpunkt war die Bildungsarbeit in den Kitas. So waren einige Kolleg*innen aus den Bilingualen Kitas in der Veranstaltung „Gelebte Mehrsprachigkeit“. Meine Motivation, den Aktionstag „Baustelle Kita – der Seiltanz geht weiter“ zu besuchen, bestand darin mehr zu erfahren über „Das-Gute-Kita-Gesetz“, dass seit dem 01.01.2019 in Kraft getreten ist.
Seit Jahren wird um die Verbesserung der Qualität in Kitas gerungen, sowohl auf der politischen und besonders auf der fachlichen Ebene. Ziel war ein bundeseinheitliches gesetzlich verankertes Bekenntnis zu einer gesamtgesellschaftlichen Verantwortung für Qualität in der frühen Bildung. Ergebnis ist, Bund, Länder, Kommunen, Verbände und Wissenschaft haben sich aufgrund ihrer unterschiedlichen Positionen auf einen Kompromiss verständigt. Dabei auf der Strecke geblieben sind beispielsweise die einheitlichen Qualitätsstandards.
Trotzdem bin ich der Meinung, es ist gut, dass es ein solches Gesetz jetzt gibt, aber es kann nur der Anfang einer Entwicklung sein. Die Wertschätzung der frühkindlichen Bildung muss noch viel stärker in das Bewusstsein der Bevölkerung gerückt werden.
Einen wesentlichen Anteil auf die Qualität der Arbeit der pädagogischen Fachkräfte haben die Rahmenbedingungen. Dazu gehören vor allem die Gruppengröße und die Fachkraft-Kind-Relation. Diese Faktoren beeinflussen ja auch, wie viel Zeit eine Erzieherin oder ein Erzieher in der Kita für ein Kind hat, wie man auf Wünsche und Interesse der Kinder eingehen kann, wie man auch sprachlich mit dem Kind in eine Wechselbeziehung treten kann. Bildung und Erziehung hängen in hohem Maße von Beziehungen ab, die Kinder zu ihren Bezugspersonen in der Kita aufbauen können.
Deshalb muss die Professionalisierung der Fachkräfte weiter vorangetrieben werden – mit allen Konsequenzen, auch für ihre Vergütung.