Vielleicht denken manche, warum beschweren die sich denn? Hauptsache, sie haben ihr Leben gerettet und sind in Sicherheit.
In den letzten beiden Tagen war in den Zeituneng von Flüchtlingsprotesten in Kölner Massenunterkünften zu lesen. “Wir brauchen ein besseres Leben.” und “Wir vermissen unsere Familien.” In der Turnhalle am Niehler Kirchweg in Köln-Nippes sind 200 Männer, überwiegend aus Syrien, untergebracht. Sie berichten, dass beispielsweise nur fünf WC’s zur Verfügung stehen und sie bis zu einer Stunde anstehen müssten. Die Tage sind endlos trist, weil sie nicht arbeiten dürfen.
Es geht eben nicht nur darum , ein Dach über dem Kopf und Essen zur Verfügung zu stellen. Für eine würdevolle Unterbringung braucht es ein Konzept, Strukturen, Arbeits- und Beschäftigungsmöglichkeiten. “Wir wollen nicht nur essen und schlafen, sondern arbeiten – wir können etwas leisten und sind alle friedliche Leute.” zitiert der Kölner Stadt-Anzeiger in der Ausgabe von heute einen der Flüchtlinge.
Wir als Caritas Köln setzen uns mit aller Kraft bei Politik und Verwaltung für einen menschenwürdigen Umgang und Unterbringung der Flüchtlinge ein. Wir fordern, dass die Unterbringung in einer Massenunterkunft, wenn überhaupt notwendig, auf wenige Tage begrenzt ist. Wir fordern Unterstützung bei der Integration in den Arbeitsmarkt. Flüchtlinge müssen sofort arbeiten und auch Deutsch lernen dürfen. Das Verharren im Nichtstun über Monate und manchmal Jahre führt zu Resignation, gesundheitlichen Problemen und erschwert die Integration.