Unter diesem Motto feiert Köln das Jubiläum der Heiligen Drei Könige, der Weisen aus den fernen Ländern, die – gemeinsam mit den Hirten – als erste kamen und die Flüchtlingsfamilie mit dem Neugeborenen in Bethlehem besuchten und würdigten.
Sie beschenkten die Familie mit Weihrauch, Gold und Myrrhe, den Kostbarkeiten der damaligen Zeit. Auch die Hirten beschenkten die Flüchtlingsfamilie, sie sorgten für das leibliche Wohl, sie schützten die Familie und kümmerten sich um alles, was anstand, und: Sie fürchteten sich nicht!
Mit den Augen von heute betrachtet ist diese biblische Szene uns weit voraus. Die Flüchtlinge unserer Zeit brauchen ebenfalls die Hirten und die Weisen. Sie brauchen Menschen, die sich nicht fürchten, die sich furchtlos vor sie stellen und sie in allem, was sie benötigen, unterstützen.
Gott sei Dank gibt es diese Menschen in allen Stadtteilen, in denen nun Flüchtlingsunterkünfte entstehen.
Und die Weisen? Wer sind heute die Weisen, die die Familie reich beschenken? Sind es die Politiker? Ist es die Verwaltung? Sind es die Kirchen? Entspricht eine Unterbringung in einer Massenunterkunft, einer Turnhalle oder einem alten Baumarkt unseren humanitären Werten? Wir – unsere humane deutsche Gesellschaft – beschenken Flüchtlinge mit Arbeitsverboten, Ausschluss von Krankenversicherung und therapeutischer Versorgung sowie schleppender Verfahrensbearbeitung. Wir kriegen unsere eigene Bürokratie nicht mehr in den Griff.
Wenn man betrachtet, was die Flüchtlinge mitbringen, ihren unbedingten Willen und ihre Ungeduld etwas zu leisten, all ihre gute Ausbildung, ihre Hoffnungen, dann sind es beeindruckende Gaben. Dann sind wir es eigentlich, die reich beschenkt werden. Dann stellen die Flüchtlinge uns auf die Probe.