Maria Hanisch, leitet im Geschäftsfeld Alter und Pflege die Stabsstelle Ethik, Seelsorge und gesundheitliche Versorgungsplanung
Mitunter möchte ich mich als Christin auch wegducken oder empfinde so etwas wie „Fremdschämen“ wenn ich aktuelle Äußerungen hochrangiger Kirchenvertreter höre, wo katholische Familien gegen muslimische Familien aufgerechnet werden.
Und dann sitze ich mit engagierten Ehrenamtlichen in einer Runde zusammen, die Sorge haben, dass ihre Tätigkeit in der Vermittlung von Kontaktwünschen alter Menschen mit Freiwilligen bei Kölsch Hätz nicht kirchlich genug ist, dass sie ja mit und für Menschen arbeiten, die sich manchmal ganz weit von der Amtskirche entfernt haben.
Und dann fällt mir dieser Text von Oscar Romero in die Hände …
„Wenn viele Menschen sich bereits von der Kirche entfernt haben, dann ist das darauf zurückzuführen, dass die Kirche sich zu weit von der Menschheit entfernt hat. Eine Kirche aber, die die Erfahrungen der Menschen als ihre eigenen verspürt, die den Schmerz, die Hoffnung, die Angst aller, die sich freuen und leiden, am eigenen Leib verspürt, diese Kirche wird zum gegenwärtigen Christus – und sie wird, wie er, erwartet und geliebt. Dafür kommt es auf uns an!“ (Oscar Romero, 1978)
Ja, und dann kann ich als Christin auch wieder aufstehen und vorangehen und mich dafür einsetzen und weiß, dass Kirche in und durch Caritas wird.