Bereits in den vergangenen zwei Jahren mussten die freien Träger des Offenen Ganztags an Kölner Schulen Kürzungen hinnehmen. Und das bei inzwischen erweiterten Öffnungszeiten bis 17 Uhr und ganztägiger Ferienbetreuung. Auch die tariflichen Steigerungen der Personalkosten von 13 % wurden nicht bei den Zuschüssen berücksichtigt. Hinzu kommen der immense Verwaltungsaufwand, den die freien Träger beklagen, unter anderem auch für das “Bürokratiemonster” Bildungs- und Teilhabegesetz.
Jetzt ist das Maß voll, wenn die Stadt die angekündigten Kürzungen im Bereich der freiwilligen Zusatzfinanzierung tatsächlich umsetzen sollte.
Caritas und die katholischen Träger IN VIA Köln e.V. und Kath. Jugendwerke Köln e.V. schlagen Alarm.
800.000 € will die Kommune zum Schuljahr 2013/2014 einsparen. Das macht 35 € pro Kind/Jahr aus. Und das, obwohl der Bedarf steigt: Nahezu 90 % der Grundschüler besuchen inzwischen den Offenen Ganztag. Denn nur mit Hilfe der Ganztagsbetreuung an Grundschulen und weiterführenden Schulen lassen sich Berufstätigkeit und Familie miteinander vereinbaren.
Da der Offene Ganztag auch bisher schon unterfinanziert war, haben weitere Kürzungen massive Folgen. Die freien Träger werden gezwungen sein, die Öffnungszeiten und die Ferienbetreuung zu reduzieren. Kulturelle Zusatzangebote mit Anbietern aus dem Umfeld der Schulen werden kaum noch möglich sein.
Der Offene Ganztag wird in Köln gegenüber anderen Kommunen mit einem besonders hohen Verwaltungsaufwand betrieben, der erhebliche Ressourcen und Geld nicht nur bei der Stadt, sondern auch bei Trägern und Eltern bindet. Hier ist der Verwaltungsaufwand auf ein Pflichtmaß zu reduzieren, die frei werdenden Gelder sollten in die Qualität des Offenen Ganztags fließen!