Auch nach der krachenden Wahlniederlage der CDU gibt es dicke Luft in Düsseldorf und Köln. Die Förderung der freien Träger durch Stadt und Land ist nach wie vor unsicher. Weder das Land noch die Stadt haben für dieses Jahr einen Haushalt, und die Träger wissen nicht, wieviel Geld sie bekommen und welche Leistungen sie für die Bürgerinnen und Bürger zukünftig erbringen können. Dass die Haushaltsplanungen für 2012 erst Mitte des Jahres erfolgen, ist schon ein Skandal für sich.
Doch weitere düstere Wolken ziehen am Himmel auf. Es scheint sich abzuzeichnen, dass die freien Träger deutlich benachteiligt werden sollen: So will die Stadt natürlich die Tariferhöhungen im öffentlichen Dienst für sich vollständig berücksichtigen. Die gleichen Tariferhöhungen bekommen aber auch die Beschäftigten der freien Träger. Hier will die Stadt jedoch nicht zulegen. Damit benachteiligt und diskriminiert die Stadt die freien Träger!
In Sonntagsreden heißt es immer, dass die freien Träger so wichtig sind, doch „an ihren Taten sollt ihr sie erkennen“, so sagt es schon die Bibel.
Im strömenden Regen haben letzte Woche Hunderte von Menschen – mit Hunderten von Schirmen – vor dem Rathaus demonstriert und einen Rettungsschirm für das soziale Köln gefordert. Sie fordern die Gleichbehandlung von städtischen und freien Trägern und Verzicht auf Kürzungen im sozialen Bereich. Das schlechte Wetter hat keinen abgehalten, denn Rettungsschirme brauchen nicht nur Banken und Griechenländer – auch die sozialen Einrichtungen brauchen unseren Schutz und unser Engagement. Die freien Träger in Köln betreiben den weitaus größten Teil aller sozialen Einrichtungen in Köln. Ohne freie Träger geht das soziale Köln baden!