Und täglich grüßt das Murmeltier…

Maria Hanisch, leitet im Geschäftsfeld Alter und Pflege die Stabsstelle Ethik, Seelsorge und gesundheitliche Versorgungsplanung

Union und SPD haben in allen Koalitionsverhandlungen alle Streitpunkte in der Gesundheits- und Pflegepolitik ausgeräumt …. So lesen wir es in den Medien.
Wie schön! Die Arbeitnehmer dürfen mehr zahlen, der Arbeitgeberanteil bleibt konstant. Hier stellt sich doch die Frage, wer verbraucht denn einen großen Teil der „Gesundheit der Arbeitnehmer?“ – doch der Arbeitgeber!
 Die Kosten für die Pflegeversicherung steigen….
Es ist keine neue Erkenntnis, dass mehr Geld ins System fließen muss, aber ist das jetzt der große Wurf??
Was wird aus den großen Ankündigungen, Herr Lauterbach?? Wo bleibt Ihr angesagter Schritt in Richtung Bürgerversicherung?
Aus meiner Sicht ist eine große Koalition politisch nur gerechtfertigt,  wenn sie große Dinge auf den Weg bringt. Dazu gehört z. B. die überfällige Neudefinition von Pflegebedürftigkeit, woran Experten seit sieben Jahren brüten.
Aus den bisherigen drei Pflegestufen sollen fünf werden, der Hilfs- und Betreuungsbedarf soll sich nicht mehr an körperlichen Defiziten. sondern am Grad von Selbstständigkeit und sozialer Teilhabe orientieren.
Doch das Thema erweist sich als Komplex, und die Mehrausgaben können nicht wirklich eingeschätzt werden, somit ist ein Ergebnis nicht in Sicht.
Schade, wenn bei einer großen Koalition nur noch „Einheitsbrei“ übrig bleibt.

Wahlnachlese

Nach der Bundestagswahl besteht, unabhängig von den möglichen Koalitionskonstellationen, ob rot-schwarz, oder schwarz-grün, selbst bei rot-grün-rot, die große Chance zu einer umfassenden Reform der sozialen Pflegeversicherung. Sowohl in der Frage des Grundsystems (duales System privat-gesetzlich oder Bürgerversicherung), wie auch in der Frage der Beitragshöhen und Bemessungsgrundlagen, kann und darf nun alles gedacht werden, da die Liberalen mit dem Ausscheiden aus der Bundespolitik hier keine Denk-Grenzen mehr setzen können. Weiterlesen

Ja, ich habe gewählt…..

Maria Hanisch, leitet im Geschäftsfeld Alter und Pflege die Stabsstelle Ethik, Seelsorge und gesundheitliche Versorgungsplanung

Und jetzt bin ich gespannt wie es weiter gehrt in Sachen Pflege und den damit versprochenen großen Worten.
Der Chef des Deutschen Pflegeforschungsinstitut Prof. Dr. Frank Weidner hat der schwarz-gelben „alten“ Bundesregierung in Sachen Pflege ein denkbar schlechtes Zeugnis ausgestellt. Sie haben 2009 große Reformen versprochen, aber nicht Wort gehalten. „Das ist nicht nur unseriös, das ist ein Skandal“
Aber auch die anderen Parteien kommen in Sachen Pflege nicht klar auf den Punkt. Vieles wird vor der Wahl versprochen und dann hat man doch Angst unangenehme Reformen anzugehen oder durchzusetzen. Da wird geschoben und geschoben. Schließlich will man die Wählergunst nicht verlieren, doch damit vergeht wertvolle Zeit.
Ich wünsche der neuen Regierung den Mut in Sachen Pflege grundsätzliche Reformen anzugehen und die Versorgung im Gesundheitswesen auf zukunftssichere Füße zu stellen.
Auch unangenehme Wahrheiten müssen angesprochen werden….. ich als Wählerin würde es ihnen danken.

 

 

Was ist Pflege wert?

Maria Hanisch, leitet im Geschäftsfeld Alter und Pflege die Stabsstelle Ethik, Seelsorge und gesundheitliche Versorgungsplanung

Neulich brauchte ich zuhause für ein defektes Wasserrohr einen Klempner. Als die Rechnung eintraf, war dort ein Stundenlohn von 68 € berechnet, zuzüglich Anfahrtspauschale. Völlig normal! Die habe ich anstandslos bezahlt.
Was ist eigentlich der Unterschied – so frage ich mich – zwischen einem Klempner und einer Pflegefachkraft?
Beide haben eine 3-jährige Berufsausbildung, beides ist „Handwerk“  – da ist also kein Unterschied. Der zurzeit mit den Kassen verhandelte Stundenlohn für Pflege soll jedoch 28 € betragen. Demnach ist Pflege dann doch nicht so viel wert!! Weiterlesen

Wie viel darf’s denn bittschön sein? Oder: Ist die Pflege heute noch bezahlbar?

„Pflege in Deutschland ist nicht mehr bezahlbar! Altenheime in Deutschland sind zu teuer.“ So titelte die Welt im Oktober 2012! „Im Alter ab nach Osteuropa!“ So einfach löst der Kölner Express die Veränderung der Alterspyramide. Wie leider so oft, wenn sich die Medien mit dem Thema  „Alter und Pflege“ beschäftigen ist die Diskussion weder fachlich noch inhaltlich bereichernd und zeigt auch keine echten Lösungen für eine der vordringlichen Herausforderungen der deutschen Gesellschaft in den nächsten 20 Jahren auf. Im Übrigen ist diese Problematik keine auf Deutschland beschränkte Symptomatik einer kränkelnden Gesellschaft, sondern betrifft alle westlichen Industrieländer. Weiterlesen

Ambulante Pflege heute und in der Zukunft!?

Maria Hanisch, leitet im Geschäftsfeld Alter und Pflege die Stabsstelle Ethik, Seelsorge und gesundheitliche Versorgungsplanung

Wir feiern in diesen Tagen 30 Jahre Ambulante Pflege im Caritasverband für die Stadt Köln.
30 Jahre, in denen viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Caritasverband und viele engagierte Begleiter des Verbandes sich mit großem Fachwissen unter Einsatz aller Kräfte des Leibes und der Seele für das Wohlbefinden kranker und pflegebedürftiger Menschen eingesetzt haben. Weiterlesen

„Kostenfaktor Oma – wird Pflege unbezahlbar?

Maria Hanisch, leitet im Geschäftsfeld Alter und Pflege die Stabsstelle Ethik, Seelsorge und gesundheitliche Versorgungsplanung

Herr Jauch spricht darüber und überall ist darüber zu lesen. Dies allein ist schon ein Skandal – Pflege ist/wird unbezahlbar?!
Da reden Funktionäre der Pflegekassen öffentlich – und wir reden hier nicht von einer kleinen Kasse, sondern der AOK – ob ein Modell eines Transportes von an Demenz erkrankten Menschen ins Ausland sinnvoll sein kann.
Gemeint ist: billiger sein kann! Es geht hier ums Geld und nichts anderes!!
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Im Alter zum Sozialamt

Maria Hanisch, leitet im Geschäftsfeld Alter und Pflege die Stabsstelle Ethik, Seelsorge und gesundheitliche Versorgungsplanung

So jetzt hören wir das, was schon seit längerer Zeit heftig bestritten wurde. Selbst jemand der 30 oder mehr Jahre gearbeitet hat, dabei aber nicht zu den Besserverdienern gehörte,  muss seine Rente durch die Unterstützung vom Sozialamt aufbessern lassen. Und das nur, um gerade seinen Existenzbedarf decken zu können.
Da klingen doch Sätze wie: „Leistung muss sich lohnen“ oder „Alter in Selbstbestimmung“ wie blanker Hohn.
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