Ende April hat die neue Bundesregierung durch das Bundesministerium für Gesundheit die Eckpunkte der Reform der sozialen Pflegeversicherung vorgelegt. Leider bestätigt sich tatsächlich, dass auch die neue Regierung sich nicht an eine echte Pflegereform herantraut! Wann denn, wenn nicht mit der deutlichen Mehrheit der “GROKO”, will man an diese “Zukunftsaufgabe” herangehen? Eine Aufgabe, die doch von entscheidender Bedeutung für die Sicherung der Zukunft unserer Gesellschaft ist! Weiterlesen
Pflege
Die Würde des alten Menschen….. muss schon mal warten!
Die Charta der Rechte der hilfe- und pflegebürftigen Menschen sagt in Ihrem Artikel 1: “Jeder hilfe- und pflegebedürftige Mensch hat das Recht auf Hilfe zur Selbsthilfe und auf Unterstützung, um ein möglichst selbstbestimmtes und selbständiges Leben führen zu können.” Und diese Charta wird von Bundesregierung und der Stadt Köln ausdrücklich unterstützt.
Und dann schauen wir in die Realität des Lebens: Eine Bewohnerin zieht in ein Caritas-Altenzentrum. Die Rente und die Hilfe der Pflegeversicherung genügen leider nicht um die Pflege zu finanzieren – trotz eines lebenslangen Arbeitens und der Leistung eine Familie mit Kinder geführt zu haben. Also besteht die Notwendigkeit die Leistungen der Sozialhilfe zur Hilfe bei Pflegebedürftigkeit in Anspruch zu nehmnen – zum ersten Mal im Leben Sozialhilfe.
Doch das Sozialamt braucht in der Regel 6 – 8 Monate um den Anspruch zu prüfen. Weiterlesen
Koalitionsvertrag: Bringt er neue Denkansätze zur Pflege in Deutschland?
Der Koalitionsvertrag zwischen CDU/CSU und SPD enthält wichtige Aussagen zum Thema Pflege. Die öffentliche Berichterstattung hat diese Vereinbarungen nur am Rande zur Kenntnis genommen, obwohl sie den Alltag von Millionen Menschen in Deutschland tiefgreifend betreffen.
Eine zentrale Forderung der Caritas und ihrer Fachverbände war die seit Jahren erwartete Einführung des Neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs. Die Koalitionspartner haben sich diese Forderung zu Eigen gemacht. Der Vertrag sieht ein zweischrittiges Verfahren der Umsetzung vor. Wir hoffen sehr, dass dies nun in der kommenden Legislaturperiode zügig und konsequent gegangen und keine weiteren Verzögerungen zugelassen werden. Die hierfür beschlossene, 0,5%ige, Steigerung des Beitrags zur Pflegeversicherung ist eine entscheidende Voraussetzung für die Umsetzung und darf nicht unterschritten werden.
Der Vertrag sieht vor, dass einzelne Leistungen des Neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs bereits vorgezogen werden. Insbesondere die Verbesserung des Schlüssels für die zusätzlichen Betreuungskräfte nach §87b ist sehr positiv. Weiterlesen
Und täglich grüßt das Murmeltier…
Maria Hanisch, leitet im Geschäftsfeld Alter und Pflege die Stabsstelle Ethik, Seelsorge und gesundheitliche Versorgungsplanung
Union und SPD haben in allen Koalitionsverhandlungen alle Streitpunkte in der Gesundheits- und Pflegepolitik ausgeräumt …. So lesen wir es in den Medien.
Wie schön! Die Arbeitnehmer dürfen mehr zahlen, der Arbeitgeberanteil bleibt konstant. Hier stellt sich doch die Frage, wer verbraucht denn einen großen Teil der „Gesundheit der Arbeitnehmer?“ – doch der Arbeitgeber!
Die Kosten für die Pflegeversicherung steigen….
Es ist keine neue Erkenntnis, dass mehr Geld ins System fließen muss, aber ist das jetzt der große Wurf??
Was wird aus den großen Ankündigungen, Herr Lauterbach?? Wo bleibt Ihr angesagter Schritt in Richtung Bürgerversicherung?
Aus meiner Sicht ist eine große Koalition politisch nur gerechtfertigt, wenn sie große Dinge auf den Weg bringt. Dazu gehört z. B. die überfällige Neudefinition von Pflegebedürftigkeit, woran Experten seit sieben Jahren brüten.
Aus den bisherigen drei Pflegestufen sollen fünf werden, der Hilfs- und Betreuungsbedarf soll sich nicht mehr an körperlichen Defiziten. sondern am Grad von Selbstständigkeit und sozialer Teilhabe orientieren.
Doch das Thema erweist sich als Komplex, und die Mehrausgaben können nicht wirklich eingeschätzt werden, somit ist ein Ergebnis nicht in Sicht.
Schade, wenn bei einer großen Koalition nur noch „Einheitsbrei“ übrig bleibt.
Wahlnachlese
Nach der Bundestagswahl besteht, unabhängig von den möglichen Koalitionskonstellationen, ob rot-schwarz, oder schwarz-grün, selbst bei rot-grün-rot, die große Chance zu einer umfassenden Reform der sozialen Pflegeversicherung. Sowohl in der Frage des Grundsystems (duales System privat-gesetzlich oder Bürgerversicherung), wie auch in der Frage der Beitragshöhen und Bemessungsgrundlagen, kann und darf nun alles gedacht werden, da die Liberalen mit dem Ausscheiden aus der Bundespolitik hier keine Denk-Grenzen mehr setzen können. Weiterlesen
Ja, ich habe gewählt…..
Maria Hanisch, leitet im Geschäftsfeld Alter und Pflege die Stabsstelle Ethik, Seelsorge und gesundheitliche Versorgungsplanung
Und jetzt bin ich gespannt wie es weiter gehrt in Sachen Pflege und den damit versprochenen großen Worten.
Der Chef des Deutschen Pflegeforschungsinstitut Prof. Dr. Frank Weidner hat der schwarz-gelben „alten“ Bundesregierung in Sachen Pflege ein denkbar schlechtes Zeugnis ausgestellt. Sie haben 2009 große Reformen versprochen, aber nicht Wort gehalten. „Das ist nicht nur unseriös, das ist ein Skandal“
Aber auch die anderen Parteien kommen in Sachen Pflege nicht klar auf den Punkt. Vieles wird vor der Wahl versprochen und dann hat man doch Angst unangenehme Reformen anzugehen oder durchzusetzen. Da wird geschoben und geschoben. Schließlich will man die Wählergunst nicht verlieren, doch damit vergeht wertvolle Zeit.
Ich wünsche der neuen Regierung den Mut in Sachen Pflege grundsätzliche Reformen anzugehen und die Versorgung im Gesundheitswesen auf zukunftssichere Füße zu stellen.
Auch unangenehme Wahrheiten müssen angesprochen werden….. ich als Wählerin würde es ihnen danken.
Viel Papier, oder doch mehr?
218 Seiten Papier – Immerhin viel zu lesen hat Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr mit dem aktuellen Bericht des Pflegebeirates bekommen. Eine konkrete Handlungsanweisung für die Politik liefert das Gutachten aber wieder einmal nicht. Weiterlesen
Der Pflegebeirat tagt…
und die Diskussion um die Zukunft der Pflege nimmt kein Ende. Noch immer diskutieren Politiker aller Parteien und Fachleute aller Verbände, wie künftig die Pflege in Deutschland so gestaltet wird, dass alle Bedürftigen die Leistungen erhalten, die sie benötigen, und das System der Pflegeversicherung gleichzeitig zukunftssicher gemacht werden kann. Weiterlesen
Was ist Pflege wert?
Maria Hanisch, leitet im Geschäftsfeld Alter und Pflege die Stabsstelle Ethik, Seelsorge und gesundheitliche Versorgungsplanung
Neulich brauchte ich zuhause für ein defektes Wasserrohr einen Klempner. Als die Rechnung eintraf, war dort ein Stundenlohn von 68 € berechnet, zuzüglich Anfahrtspauschale. Völlig normal! Die habe ich anstandslos bezahlt.
Was ist eigentlich der Unterschied – so frage ich mich – zwischen einem Klempner und einer Pflegefachkraft?
Beide haben eine 3-jährige Berufsausbildung, beides ist „Handwerk“ – da ist also kein Unterschied. Der zurzeit mit den Kassen verhandelte Stundenlohn für Pflege soll jedoch 28 € betragen. Demnach ist Pflege dann doch nicht so viel wert!! Weiterlesen
Wie viel darf’s denn bittschön sein? Oder: Ist die Pflege heute noch bezahlbar?
„Pflege in Deutschland ist nicht mehr bezahlbar! Altenheime in Deutschland sind zu teuer.“ So titelte die Welt im Oktober 2012! „Im Alter ab nach Osteuropa!“ So einfach löst der Kölner Express die Veränderung der Alterspyramide. Wie leider so oft, wenn sich die Medien mit dem Thema „Alter und Pflege“ beschäftigen ist die Diskussion weder fachlich noch inhaltlich bereichernd und zeigt auch keine echten Lösungen für eine der vordringlichen Herausforderungen der deutschen Gesellschaft in den nächsten 20 Jahren auf. Im Übrigen ist diese Problematik keine auf Deutschland beschränkte Symptomatik einer kränkelnden Gesellschaft, sondern betrifft alle westlichen Industrieländer. Weiterlesen