Wenn sich Menschen wie “Geflüchtete zweiter Klasse“ fühlen, wäre das so verständlich wie traurig und gefährlich

Ein Gastbeitrag unseres Kollegen Thomas Schaper, er ist Sozialpädagoge in der Jugendarbeit

Allem Anschein nach, verbreitet sich bei immer mehr Menschen die Meinung, dass Geflüchtete aus der Ukraine besser behandelt werden als Geflüchtete aus anderen Ländern. Mir stellt sich die Frage, was da dran ist.

Sicherlich hängt viel davon ab, mit welcher Gruppe die Geflüchteten aus der Ukraine verglichen werden und zu welchem Zeitpunkt dieser Vergleich angesetzt wird. Ich erinnere mich an 2015: Immer mehr Menschen aus Syrien erreichten Deutschland. In den Medien kursierte ein Bild eines leblos am Strand liegenden kleinen Jungen. Ein furchtbares Bild und zugleich ein Bild, welches anscheinend nicht nur mich betroffen gemacht hat. Ich erinnere mich, dass ich zu dieser Zeit seitens der deutschen Gesellschaft viel Mitgefühl gegenüber den Menschen aus Syrien wahrgenommen habe. So überraschte es mich nicht, dass die Aufnahmebereitschaft zunächst sehr groß erschien: Menschen fuhren zu Bahnhöfen, hießen die Menschen aus Syrien willkommen und machten ihnen Geschenke. Ein Freund, der in der Migrationsberatung arbeitet, berichtete mir, dass er zu dieser Zeit unzählige Anrufe von Menschen erhielt, die Geflüchtete bei sich Zuhause aufnehmen wollten. Zudem waren die Asylgesetze noch deutlich liberaler als im weiteren Verlauf.

Die aktuelle Situation erinnert mich an vielen Stellen an die damalige Situation. Doch es dauerte nicht lange und ich erlebte, wie die Stimmung kippte: Weiterlesen

Engagement mit Zukunft – für Teilhabe Älterer im Sozialraum

Großes Interesse an Fachtagung von Caritas Köln und Hochschule Düsseldorf

Am 3. Februar fand online die Abschluss-Fachtagung des Projekts „Ehrenamt mit Zukunft“ statt.

Weit über 200 Interessierte aus ganz Deutschland, einzelne auch aus Österreich und der Schweiz, nahmen an der Veranstaltung mit zahlreichen Vorträgen und Workshops teil. Anlass war der Abschluss eines dreijährigen, gleichnamigen Projektes von Caritas Köln und der Hochschule Düsseldorf, gefördert von der Stiftung Wohlfahrtspflege NRW. Das Projekt hatte zum Ziel, neue Ideen für freiwilliges Engagement zu entwickeln und zu initiieren und somit die Teilhabe älterer Menschen in ihrem Sozialraum zu unterstützen.

Dabei ist die Bereitschaft für freiwilliges Engagement grundsätzlich groß: 30 Millionen engagieren sich in Deutschland ehrenamtlich, das sind mehr als 40 % unserer Bevölkerung ab einem Alter von 14 Jahren, Tendenz steigend. Ohne Ehrenamt geht es also nicht. Aber: Die große Zahl engagierter Menschen stellt auch vor Herausforderungen. Nicht jede Bereitschaft kann befriedigt werden, oft passen das „Angebot“ und die „Nachfrage“ nicht zusammen, Frust entsteht. Weiterlesen

Corona betrifft uns alle, aber nicht alle gleichermaßen

Dieser Gastbeitrag unseres Kollegen Jonas Bücker aus der Kinder- und Jugendarbeit nimmt die jungen Menschen in den Blick.

Es gibt Lebensphasen, in denen wir lernen Autonomie zu entwickeln, soziale Bindungen einzugehen, uns vom Elternhaus unabhängig zu machen. 

Zu diesen Entwicklungsaufgaben gehört die Erfahrung etwas bewirken zu können, einen Unterschied zu machen, etwas zu können. In diesen Lebensphasen entwickeln Menschen eine Idee von sich selbst und der Welt. Ein Großteil dieser Erfahrungs- und Bildungsprozesse findet für gewöhnlich in der Lebensphase Jugend statt.

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben die Entwicklungsaufgaben für viele junge Menschen erschwert, manchmal auch unmöglich gemacht. Kinder und Jugendliche haben während der Pandemie an vielen Stellen verzichtet. Klassenfahrten fielen aus ebenso wie Abschlussfeiern.  Weiterlesen

Der Kita-Alltag und Corona: Ein aktuelles Stimmungsbild aus unseren CariKids-Kindertagesstätten

Die Omikron-Variante lässt die Corona-Infektionszahlen in Deutschland kontinuierlich steigen, jeden Tag wird aufs Neue der Rekord gebrochen. Corona-Schutzmaßnahmen gelten nach wie vor. Schulen und Kitas bleiben geöffnet, was für die Kinder und Eltern ein Stück Normalität in der Pandemie bedeutet. Aber wie sieht der Alltag für die Erzieher*innen in den Kitas angesichts der sich ständig ändernden Corona-Regeln und der hohen Infektionszahlen unter Kita-Kindern und Mitarbeitenden aus? Diese fühlen sich zunehmend von der Politik im Stich gelassen. Aus diesem Grund haben sie an der Protestaktion unter den Hashtags #Kitasamlimit und #esreicht teilgenommen. Gestartet hatte diese unter anderem der Verband für Kita-Fachkräfte NRW.

„Wir haben die schönste Arbeit von allen“
Eins vorab: Unsere Erzieher*innen sind mit dem ganzen Herzen bei der Sache. „Wir haben die schönste Arbeit von allen. Es ist toll, die Kinder täglich zu erleben, mit ihnen zu arbeiten und zu leben. Wir sehen die einzelnen Entwicklungsschritte und freuen uns, wenn unsere Angebote und Aktivitäten den Kindern Spaß machen und sie motivieren, zu lernen und Erfahrungen zu machen“, sagt Monika Düren, Leitung der inklusiven Kita Maria Hilf der CariKids gGmbH.

Bei aller Leidenschaft für den Beruf sind Erzieher*innen aktuell aber auch höchsten Belastungen ausgesetzt. Und das quasi „unter dem Radar“ der Politik. Weiterlesen

Interview mit der Schulleiterin des Bildungszentrums für die generalistische Pflegeausbildung

 

Anlässlich unseres Jahresberichts und dem gerade erfolgten Spatenstich für unser neues Bildungszentrum haben wir ein Interview mit der Schulleiterin des Bildungszentrums Dipl.-Päd. Myrofora Hatziliadis M.A. geführt.  

 

1. Was sind aus Ihrer Sicht die hauptsächlichen Vorteile der generalistischen Pflegeausbildung?

Aus dem Blickwinkel der Azubis

Nach der Ausbildung sind sie in der Lage, stationär oder ambulant Menschen jeden Alters sowohl im Krankenhaus als auch im Pflegeheim zu pflegen. Sie können im Laufe ihres Berufslebens den Bereich wechseln und ihre Berufstätigkeit… Weiterlesen

Caritas Köln unterstützt #OutInChurch

125 queere Menschen, die im Dienst der katholischen Kirche arbeiten, haben sich kürzlich mit #OutInChurch geoutet und wenden sich mit dieser Aktion gegen eine Kirche in Angst.

„Wir als Caritas Köln verbeugen uns vor ihrem Mut!“ sagt Caritas-Vorstand Peter Krücker. „#OutInChurch setzt sich mit der Aktion aktiv für Offenheit und Vielfalt in der Kirche ein. Das ist eine Kirche, die auch wir uns als Caritas Köln wünschen und leben.“
Die Bewegung #OutInChurch ist ein beeindruckendes Zeichen für eine Erneuerung der Kirche: Die Unterstützer*innen stoßen als bekennende Mitglieder der kath. Kirche von innen heraus längst überfällige Veränderungen an. Die Caritas Köln unterstützt und steht uneingeschränkt hinter den sieben Forderungen von #OutInChurch: https://outinchurch.de/manifest/forderungen/

Seit vielen Jahren steht der Caritasverband Köln dafür ein, innerhalb der Kirche einen diskriminierungsfreien Raum zu schaffen und zu etablieren.

 „Bei uns ist es gelebte Praxis, gemeinsam mit allen Menschen, die die Werte der christlichen Nächstenliebe tragen und leben, unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung in unserer Dienstgemeinschaft zu arbeiten.“ führt Caritas-Vorstand Peter Krücker weiter aus. Vor einigen Jahren wurde in der Broschüre „Wir leben Vielfalt“ der Caritas Köln bereits eine klare Aussage dazu getroffen: „Homosexuelle Mitarbeitende gehören selbstverständlich zur Dienstgemeinschaft dazu. Dies gilt auch für jene, die in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft/Zivilehe leben. Diese ist kein Hinderungsgrund für eine Anstellung oder Weiterbeschäftigung.“ (Link zur Broschüre „Wir leben Vielfalt.“ https://bit.ly/33Nr14I)
Gottes Nächstenliebe fragt nicht nach sexueller Orientierung. Die Mitarbeitenden und der Vorstand des Caritasverbandes Köln solidarisieren sich mit #OutInChurch und unterstützen eine Kirche der Zukunft, in der Angst keinen Platz hat.