Zwei Millionen Syrer sind auf der Flucht und drängen in die Nachbarländer Libanon, Irak, Türkei, Jordanien. Eine unvorstellbar große Zahl – Männer, Frauen, Kinder, ganze Familien, die zum Teil schwer traumatisiert ihre Heimat verlassen haben.
Deutschland nimmt gerade mal 5000 syrische Flüchtlinge auf, davon kommen 250 nach Köln. Eine beschämend geringe Anzahl für das reiche Deutschland angesichts dieser humanitären Katastrophe. Weiterlesen
Flüchtlinge
Manche genießen ihre Ferien – endlich! Andere hätten gern endlich mal einen Platz in der Schule.
Lesen Sie einen Gastbeitrag von Susanne Rabe-Rahman, Leistungsbereichsleiterin Integration und Beratung im Caritasverband Köln:
„Manche genießen ihre Ferien – endlich! Andere hätten gern endlich mal einen Platz in der Schule!? Sie denken vielleicht, dieser Wunsch drückt das Phänomen anderer Länder aus, in denen Schulen weit und teuer sind? Oder dass es die fünfjährigen Kinder aus der Kita sind, die hochmotiviert endlich zu den Großen gehören und in die Schule gehen wollen? Mag sein. Aber es gibt tatsächlich viele Kinder zwischen 6 Jahren und 16 Jahren in Köln, die schulpflichtig sind und endlich gern zur Schule gehen würden!
Nur: Es gab / gibt dort keinen Platz für sie! Kinder und Jugendliche aus Flüchtlingsunterkünften z.B. warten aktuell nach einer kleinen Erhebung der Caritas-Integrationsagentur mindestens zwei Monate, bis sie einen Platz in der Schule erhalten. Weiterlesen
“Wer hat heute in der Welt geweint?”
Maria Hanisch, leitet im Geschäftsfeld Alter und Pflege die Stabsstelle Ethik, Seelsorge und gesundheitliche Versorgungsplanung
Nicht dass Sie mich falsch verstehen. Ich bin nicht für einen Papstkult und an den Vorgaben unserer Amtskirche muss ich mich oft auch kritisch abarbeiten, doch der Besuch von Papst Franziskus auf der Flüchtlingsinsel Lampedusa hat mich schon sehr beeindruckt und als ich heute seine Predigt las, da war ich gerührt und beschämt zugleich.
Hier ein Auszug davon:
„Adam, wo bist du?“, „Wo ist dein Bruder?“ sind die zwei Fragen, die Gott am Anfang der Geschichte der Menschheit stellt und die er ebenso an alle Menschen unserer Zeit, auch an uns richtet. Ich möchte aber, dass wir eine dritte Frage anfügen: „Wer von uns hat darüber und über Geschehen wie diese geweint?“ Wer hat geweint über den Tod dieser Brüder und Schwestern? Weiterlesen
Bleiberecht muss neu geregelt werden
Heute, am 20.06. ist Weltflüchtlingstag. Die Caritas nimmt diesen Tag zum Anlass, die nach wie vor unmenschliche Situation für Flüchtlinge in Deutschland in den Mittelpunkt zu rücken, die seit Jahren nur geduldet werden. Sie leben in der ständigen Angst vor Abschiebung und haben keine Perspektive auf einen langfristig gesicherten Aufenthaltsstatus. Wie unvorstellbar belastend das für die betroffenen Menschen und oft gesamte Familien ist, erfahren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kölner Caritas unmittelbar in ihrer täglichen Beratungsarbeit.
Jetzt scheint es aber Hoffnung auf eine verbesserte Regelung des Bleiberechts zu geben.
Mit Nachdruck unterstützen wir als Kölner Caritasverband die Forderung von Caritas-Präsident Neher an die Bundesregierung, eine humanitäre Lösung für diese Menschen zu finden.
Lesen Sie dazu die nachstehende Erklärung des Deutschen Caritasverbandes zur geforderten Neuregelung des Bleiberechtes. Weiterlesen
Solidarität mit Flüchtlingskindern
In unserer inklusiven Kita nehmen wir das Wort Solidarität ernst. Inklusiv heißt solidarisch sein, insbesondere gegenüber Kinder – über alle kulturellen und Glaubensgrenzen hinweg, ob mit oder ohne Handicap. Diesen Schwerpunkt nehmen wir ernst und leben ihn. Wir freuen uns sehr, ab Sommer 2013 zwei Flüchtlingskinder (Hotel Dürscheid, Porz-Urbach) aus Südosteuropa und ihre Familien in unserer Kindertagesstätte willkommen heißen zu dürfen. In den Spielkreisen lernen wir uns bereits jetzt kennen und schätzen, die Sprachbarriere – russisch und Armenisch sind wunderbare Sprachen – werden wir gemeinsam überwinden, da sind wir sicher. Weiterlesen
Flagge zeigen gegen Diskriminierung und Ausgrenzung!
Die Kommune will laut ihrer Sparliste die Arbeit der Antidiskriminierungsbüros finanziell nicht mehr fördern, was faktisch die Einstellung der Arbeit bedeutet. Warum? Vielleicht, weil es fortan keine Diskriminierung in Köln mehr gibt? Wie weit wir da von der Realität entfernt sind, belegt u.a. eine Vorlage für die März-Ratssitzung: In dem Resolutions-Entwurf verlangten alle Fraktionen den Fortbestand von Einreiseeinschränkungen für Rumänen und Bulgaren über 2013 hinaus.
Es habe im letzten Jahr eine zu hohe Zahl an Zuwanderern aus diesen Ländern gegeben (operiert wurde in dem Text mit bundesweiten Zahlen, denn die Kölner Zahlen gaben den Beleg für diese Behauptung offenbar nicht her). Außerdem käme es zunehmend zu Problemen mit dieser Gruppe. Pauschal wurden in dieser Vorlage alle Angehörigen von zwei EU-Ländern diskriminiert. Gemeint waren wohl insbesondere Einwanderer, die ihre wirtschaftliche Existenz bei uns neu aufbauen wollen. Gut – welcher Einwanderer will das nicht? Weiterlesen
Es gab einmal ein Integrationskonzept für die Stadt Köln…
Es gab mal ein Integrationskonzept für die Stadt. Über 300 Menschen aus Politik, Verwaltung und vielen freien Verbänden und Organisationen, insbesondere auch Migrantenorganisationen haben in 23 Arbeitsgruppen Handlungsempfehlungen für ein gleichberechtigtes Zusammenleben in Köln erarbeitet. Auch ich habe damals in der Arbeitsgruppe „Öffentlichkeitsarbeit“ mitgewirkt, damals geleitet von Karl-Heinz Pütz, der leider kürzlich verstorben ist.
Vor zwei Jahren wurde das „Konzept zur Stärkung der integrativen Stadtgesellschaft“ vom Rat verabschiedet und eine Expertengruppe eingesetzt, die die Umsetzung begleiten sollte. Einer Einwanderungsstadt wie Köln mit rund 31 % Einwohnern mit Migrationshintergrund (bei den unter 18-jährigen sind es sogar 50 %) steht es nur gut an, die Vielfalt von Menschen aus über 180 Nationen und unterschiedlicher kultureller Prägung zu wertschätzen und als Chance zu nutzen.
Jetzt scheint es so, als seien die vielen guten Ideen und sehr konkreten Handlungsempfehlungen, in die alle Beteiligten kostbare Arbeitszeit gesteckt haben, für den Papierkorb. Die eingesetzte Expertengruppe hat entnervt aufgegeben. Weiterlesen
Darf ich mir meinen Nächsten aussuchen?
“Zum geplanten Bau von Flüchtlingswohnheimen in Kölner Gemeinden.
Dort, wo die Stadt Köln weitere Flüchtlingswohnheime bauen lässt, begegne ich vielen wütenden Bürgerinnen und Bürgern. Ihre Verärgerung richtet sich vor allem gegen die Vorgehensweise der Verwaltung, die erst beschließt und dann die Bürger zum Dialog bittet. Dabei sollte doch erst der Dialog stattfinden, die Bürger sollten gehört und erst dann sollte beschlossen werden. So verstehe ich jedenfalls Demokratie und deshalb kann ich in dieser Sache die Wut der betroffenen Bürgerinnen und Bürger nachempfinden.
Ihr Ärger richtet sich aber auch gegen die Flüchtlinge, für die wir in Köln dringend neue Flüchtlingswohnheime brauchen. Hier gehe ich entschieden auf Distanz, da ihre Argumentation einseitig, unreflektiert und zum Teil „braun eingefärbt“ ist. Sie wollen nicht hören, dass ihre Stadt in der politischen Verpflichtung steht, weitere Flüchtlinge aufzunehmen und dass die aktuelle Aufnahmekapazität von Flüchtlingen in Köln mehr als ausgeschöpft ist.
Liebe Kölnerinnen und Kölner, der Bau weiterer Flüchtlingswohnheime ist gerechtfertigt und richtig!
Wir brauchen den Platz, weil wir Verantwortung für Menschen übernehmen wollen, die aufgrund ihrer Herkunft, Religion oder politischen Haltung verfolgt, gefoltert und getötet werden. Weiterlesen
Deutliches Zeichen in Porz gesetzt – Flüchtlinge sind willkommen!
Die extrem rechte „Bürgerbewegung Pro Köln” hat am Samstag, 26. Januar, eine Kundgebung im südlichen Stadtteil Porz-Urbach durchgeführt. Dort sind seit fünf Wochen insgesamt fünf Familien mit 30 Kindern (0-14J.) in einem ehemaligen Hotel untergebracht. Noch bevor die ersten Flüchtlinge eingezogen waren, machten Pro Köln und Anwohner gegen die Unterbringung der Menschen mobil. In einer Bürgerversammlung wurden dumpfe Ressentiments geäußert.
Dagegen wurde ein deutliches Zeichen einer Willkommenskultur gesetzt, denn nicht alle Porzer sind gegen das Zusammenleben mit Flüchtlingen. Weiterlesen
Flüchtlinge brauchen Schutz
Verfolgt man das Thema Flüchtlinge in den letzten Tagen in der Presse, entsteht der Eindruck, es gehe um eine riesige Bedrohung, die auf uns zukommt. Das ist völlig übertrieben. Es geht um wenige hundert Menschen, wir werden nicht „überschwemmt“, wie Politik und Verwaltung sagen, mit solchen Aussagen werden nur Vorurteile geschürt. Weiterlesen