Manchmal fragen mich Menschen, warum die Caritas Spenden und Stiftungsgelder braucht. Schließlich sei die Kirche doch nicht arm und die öffentlichen Mittel gebe es ja schließlich auch noch.
Sicher, einige Bereiche kommen bei der täglichen Arbeit ohne Spendengelder aus. Zum Beispiel die Altenzentren oder die ambulante Pflege. Aber auf der anderen Seite gibt es eben die vielen, vielen Angebote und Projekte, deren Finanzierung absolut nicht gesichert ist, weil die kirchlichen Mittel nicht ausreichen und öffentliche Mittel oft gar nicht zur Verfügung stehen. Angebote für alte Menschen, die in der zunehmenden Anonymität unserer Stadt zu vereinsamen drohen. Angebote für Jugendliche auf den Kölner Ringen, damit die Freitag- und Samstagabende nicht nur Spaß machen, sondern auch gute Begegnungen jenseits von viel Alkohol ermöglichen. Angebote für junge Menschen, die ohne unsere Hilfe den Weg in eine Ausbildung wahrscheinlich nicht schaffen würden. Angebote für Kinder und Jugendliche, deren Voraussetzungen nicht die besten sind, die vielleicht in einer Flüchtlingsunterkunft oder Am Kölnberg wohnen. Oder Angebote für geflüchtete traumatisierte Kinder und Erwachsene. Alle diese Menschen – und das sind jedes Jahr Hunderte – können wir nur unterstützen, beraten oder begleiten, wenn wir genügend Spenden von Privatpersonen und Unternehmen oder Gelder von Stiftungen bekommen.
Es gibt viele Kolleginnen und Kollegen, die am Ende eines Jahres nicht wissen, ob sie ihre Arbeit im nächsten Jahr fortsetzen können. Ob wir diese wichtigen und vielfältigen Angebote aufrechterhalten können, hängt jedes Jahr auf´s Neue auch davon ab, ob es uns gelingt, genügend Menschen (und dazu gehören auch die Vertreter von Stiftungen) für unsere Arbeit zu begeistern und sie davon zu überzeugen, die Caritas in Köln zu unterstützen.