Die Wohngeld-Reform war dringend nötig!

Unser Kollege Udo Hendrichs arbeitet bei der Seniorenberatung der Caritas Köln in Chorweiler. Hier berichtet er, wie sich u.a. die Wohngeld-Reform auf seine Arbeit auswirkt und erklärt, wie viel Raum das Thema in der Beratung einnimmt und wie die Zusammenarbeit hierzu mit der Kommune funktioniert:

“Wir befinden uns in einer Energiekrise mit einer hohen Inflationsrate. Hinzukommen diverse Gesetzesänderungen, die es Senior*innen schwierig machen, den Lebensunterhalt zu generieren. Das Thema Wohngeld ist deshalb ein häufig angefragtes Thema in unseren Seniorenberatungsstellen.

Da es zu den Aufgaben von uns Seniorenberater*innen gehört, mögliche finanzielle Entlastungen zu überprüfen, wird dies ohnehin in jeder Beratung mitgedacht. Die Anfragen sind somit häufig nicht nur konkret auf das Wohngeld bezogen, sondern es geht einfach um eine Verknappung der finanziellen Mittel und die Antwort ist nun eben häufiger der Wohngeldantrag.

Dieser ist im Vergleich zu anderen Formularen zwar recht einfach gehalten, überfordert allerdings hochaltrige Menschen trotzdem häufig. Neu geschaffene Antragsmöglichkeiten im Onlinebereich können aufgrund fehlender Technik und Wissen häufig nicht genutzt werden. Somit sind viele ältere Menschen auf eine persönliche Beratung angewiesen. Die Möglichkeiten einer persönlichen Beratung sind bei der Stadt Köln seit Beginn der Coronapandemie merklich ausgedünnt. Was die Zusammenarbeit mit der Kommune betrifft, so beträgt die Bearbeitungszeit von Wohngeldanträgen in er Regel drei Monate (Tendenz vermutlich steigend). Das ist für die Betroffenen eine Zumutung und führt in vielen Fällen notgedrungen sogar zu einem kurzen Grundsicherungsbezug. Das wiederum bedeutet eine weitere Antragsstellung, die meist unsererseits begleitet werden muss und den städtischen Mitarbeitern unnötig viel Arbeit bereitet.

Und trotzdem: Die Reform des Wohngeldes an sich ist mehr als nötig gewesen und kommt aufgrund des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine und der damit verbundenen Energiekrise zum absolut richtigen Zeitpunkt.“