Gastbeitrag von Mona Lachmann, Praktikantin im Vorstandsreferat
Wenn man durch Köln spaziert, sticht einem vieles ins Auge. Der Rhein, aus einem passenden Blickwinkel der Dom, Menschen, Bäume, Parks, Straßenbahnen, Geschäfte, Cafés und vieles mehr. Eine belebte Großstadt eben! Was aber auch ins Auge sticht: Müllreste, die auf der Straße liegen. In den meisten Fällen ist es Plastikmüll.
Dass Plastik als Einwegprodukt eine große Belastung für unsere Umwelt darstellt und die Meere damit belastet, ist längst kein Geheimnis mehr, es kursieren Videos von Meerestieren, die durch Plastikmüll geschädigt wurden.
Plastiktüten sind daher mittlerweile in den meisten Geschäften nicht mehr kostenlos verfügbar, in den sozialen Netzwerken wird zu ‚Clean Up‘-Aktionen aufgerufen, gibt immer mehr Unverpacktläden in Großstädten: Das Überdenken von unserem ganz persönlichen Plastikkonsum scheint also nicht nur überall propagiert und überfällig, sondern auch nach und nach in den Köpfen angekommen. Hier und dort hört man sogar davon, dass im Zuge der Fastenzeit auf Plastik verzichtet wird. Jedoch ist das, was wirklich zählt, wie viel am Ende von den neuen Gewohnheiten übrig bleibt, um langfristig eine Verbesserung zu erzielen.
Plastikfrei durch den Alltag
In vielen Bereichen ist es tatsächlich sehr leicht, auf Plastik zu verzichten. Im Supermarkt gibt es oftmals loses Obst und Gemüse ohne lästige Plastikverpackung zu kaufen. Statt zu einem Einwegseifenspender kann man zu einem Stück Seife greifen, das in vielen Fällen in Pappe verpackt ist. Viele Cafés geben einen Rabatt, wenn man einen Mehrwegbecher für den Kaffee-to-go mitbringt, in Unverpacktläden sind alle denkbaren Lebensmittel ganz ohne Plastik erhältlich und man kann sie in selbst mitgebrachte Behälter füllen. Es gibt also eine Vielzahl an Möglichkeiten, seinen eigenen Konsum auf den verschiedensten Ebenen zu überdenken und einen Beitrag zu einer saubereren Umwelt zu leisten. Man muss sich nur einmal in der eigenen Wohnung umschauen, auf unnötige Verpackungen aufmerksam werden und sich auf die Suche nach Alternativen machen. Aber: In vielen Fällen ist der Verzicht auch eine Frage des Geldbeutels – man muss ihn sich leisten können, weshalb viele Gruppen unserer Gesellschaft auch beim Umweltschutz ausgeschlossen werden: Kinderreiche Familien, von Altersarmut Betroffene, Bezieher*innen von Sozialleistungen.
Es braucht also, neben dem persönlichen Umdenken eines jeden Einzelnen von uns, auch Unterstützung aus der Politik: Die Verbote der EU für gewisse Plastikprodukte wie Wattestäbchen oder Strohhalme bzw. Plastikbesteck sind dabei ein Schritt in die richtige Richtung. Auch weitergehende Ansätze wie eine Steuer auf Plastikverpackungen wie Einwegkaffeebecher sind diskussionswürdig, auch wenn Verbote nicht die Lösung für alle Probleme sein können.
Gleichzeitig braucht es weiterhin massive Investitionen in die Forschung zum Recycling von Verpackungen und in die Reinigung der Meere, an denen die Hersteller von Plastikverpackungen beteiligt oder zum Mitwirken verpflichtet werden könnten.
Und auch wenn man selbst sensibel mit Plastikverpackungen umgeht, wird weiterhin einiges an Müll im Stadtgebiet zu finden sein. Um dem entgegen zu wirken, gibt es in vielen Städten (natürlich auch in Köln) ‚Clean Up‘-Aktionen. Bei schönem Wetter werden gemeinsam Teile des Stadtgebiets oder das Rheinufer von Müll befreit. Eine tolle Idee, um mit Menschen in Kontakt zu kommen und etwas für die Umwelt und sein Veedel zu tun! Denn eine Wahrheit bleibt: Umweltschutz geht uns alle an und er beginnt im Kleinen, vor der eigenen Hautür.