Tag 5, 01. Juni, Projektreise mit caritas international nach Marokko
Wie arbeiten die Caritas-KollegInnen in Rabat ganz konkret mit den überwiegend aus afrikanischen Ländern stammenden Migranten im Caritas-Migrationszentrum? In kleinen Gruppen haben wir heute mit den KollegInnen im Migrationzentrum einige Schwerpunktthemen wie die Arbeit mit traumatisierten Menschen, mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen und das Thema Gesundheitsfürsorge besonders vertieft.
Es wurde ein lebendiger und spannender fachlicher Austausch, die KollegInnen wollten auch sehr genau wissen, wie die Arbeit mit Migranten und Flüchtlingen in Deutschland abläuft. Das Zentrum gibt es seit 10 Jahren, 30 Mitarbeitende, darunter auch Ehrenamtliche, engagieren sich in der Sozialberatung, psychologischer Begleitung, Gesundheitsfragen und Bildung. Für besondes Schutzbedürftige wie ledige Mütter oder schwangere Frauen, die unbegleiteten jugendlichen Flüchtlinge und Kranke unterhält das Zentrum Notunterkünfte. In besonders prekären Fällen gibt die Caritas eine kleine finanzielle Starthilfe.
Die Anforderungen in der Arbeit mit sind sehr ähnlich, aber die Rahmenbedingungen unterscheiden sich völlig. Die Caritas in Marokko erhält keine geregelte staatliche Finanzierung. Bei uns werden dagegen nach dem Prinzip der Subsidiarität gesellschaftliche Aufgaben an die Wohlfahrtsverbände übertragen, für die der Staat Geld gibt. Die Migranten bekommen in Marokko keine finanzielle Unterstützung vom Staat. Sie müssen sich irgendwie durchschlagen.
Mich hat sehr beeindruckt, mit welcher Kreativität und Engagement die KollegInnen unter diesen schwierigen Bedingungen arbeiten. Mitreißend, wie ein junges Team von Fachleuten aus vielen unterschiedlichen Ländern hier immer wieder neue Ideen entwickelt, sich nicht durch die begrenzten Möglichkeiten entmutigen lässt und auch mit kleinen Projekten den Einzelnen im Blick hat und ihm Perspektiven aufzeigt.
Nach den Workshops in Kleingruppen setzte sich der spannende Austausch beim gemeinsamen Couscous-Essen fort.