Der Runde Tisch für Flüchtlingsfragen, der bereits seit mehr als 10 Jahren die Kölner Flüchtlingsunterbringung begleitet, lehnt die Unterbringung von Flüchtlingen in Zelten einstimmig ab. Anlässlich der Nutzung von Zelten durch das Land Nordrhein-Westfalen in Köln Chorweiler gaben in der letzten Sitzung des Runden Tisches alle Mitglieder ein Statement ab. Deutlich war die einhellige Ablehnung dieser Unterbringungsform durch alle vertretenen Ratsfraktionen sowie alle Flüchtlings- und Wohlfahrtsorganisationen.
Die Unterbringung in Zelten wird umso fragwürdiger, als das Land NRW gleichzeitig ein Haus in der Boltensternstraße zur Unterbringung aufgibt. Hierdurch wird deutlich, dass eher organisatorische Fragen als humanitäre Standards das Handeln des Landes NRW bestimmen.
Peter Krücker und Jost Mazuch, die Sprecher und Vertreter der beiden Kirchen am Runden Tisch, betonen, dass die kontinuierliche Absenkung von Standards nicht hingenommen werden dürfe. Sei die Herausforderung für die Städte und Länder noch so groß, darf die Last mangelnder Organisation und schwerfälliger Verwaltung nicht alleine den Flüchtlingen aufgebürdet werden. Gerade die Flüchtlinge sind besonders schutzwürdig, haben Sie doch eine lange und extrem belastende Zeit sowohl in Ihrem Herkunftsland als auch auf dem Fluchtweg hinter sich. Diese Belastung darf nicht durch unzureichende Unterbringung noch von deutscher Seite verlängert werden. „Solange nur ein Gebäude leer steht, verbietet sich die Unterbringung von Menschen in Zelten“, so die beiden Sprecher des Runden Tisches in Köln.