Phantasialand – Verzichtserklärung statt Barrierefreiheit

Buntes RiesenradWie die meisten von uns, haben auch unsere Klientinnen und Klienten und alle anderen Menschen mit Behinderung große Freude an einem Besuch im Phantasialand in Brühl bei Köln. Dort gelten jetzt allerdings besondere Regelungen für „Menschen mit besonderen Einschränkungen“, die in einer Broschüre erläutert werden.

Gleich zu Beginn wird betont, dass gemäß einer geltenden DIN-Norm „ein Ausschluss von der Fahrt aufgrund von Gesundheits- oder Sicherheitsgründen nicht als Diskriminierung zählt“. Spätestens dann, wenn etwas so explizit erwähnt wird, sollte man meiner Meinung nach hellhörig werden. So wurden alle Fahrgeschäfte von einem Sachverständigenbüro darauf geprüft, für welche Behinderungsformen welche Nutzungsverbote auszusprechen sind und dass sich jeder mit dem Hinweis auf das „Selbstbestimmungsrecht“, durch eine Verzichtserklärung und eine Begleitperson, über dieses Verbot hinwegsetzen kann. Dazu ist es notwendig sich am Eingang an den Gästeservice zu wenden, dort seine Einschränkungen und seine Personalien darzulegen und die Nutzungs- und Verzichtsvereinbarung zu unterzeichnen. Mit dieser darf man dann über den normalen Eingang – unter Vorzeigen des Durchschlags – die jeweilige Attraktion nutzen. Weiterlesen

20 Jahre rechtliche Betreuung – was bedeutet es, wenn ein anderer für mich entscheidet?

Neulich bei Caritas, SkF und SKM ging es in der Veranstaltungsreihe „Caritas im Gespräch“ um das Thema rechtliche Betreuung und Vorsorgevollmachten. Anlass war die Ablösung das alten Vormundschaftsrechts für Erwachsene durch das Betreuungsrecht vor nunmehr 20 Jahren. Statt einer generellen Entmündigung oder Geschäftsunfähigkeit wird die Betreuung am Wohl und den Wünschen des zu Betreuenden ausgerichtet. Dieser bleibt geschäftsfähig und wird in genau festgelegten Aufgabenbereichen unterstützt. Ein Thema, das häufig damit verbunden wird, dass es Menschen betrifft, die alt, lebensbedrohlich erkrankt oder behindert sind – meint man. Weiterlesen