Ein vermeintlich guter Deal

Wer eine Lebensmittel-Tafel eröffnet, kann sich gesellschaftlicher Anerkennung sicher sein. Denn er sorgt dafür, dass überschüssiges Obst, Brot von vorgestern oder Joghurt kurz dem Verfallsdatum kostenlos an bedürftige Menschen weiter gereicht wird. Doch Tafeln lindern allenfalls Armut, bekämpfen können sie sie nicht, im Gegenteil: Sie entlassen den Staat aus seiner Verantwortung, nötigen Menschen zum unwürdigen Schlange stehen und fördern die Überproduktion von Lebensmitteln.

Hier ein Gastbeitrag zu diesem Thema von Markus Harmann, Leiter Stabsabteilung Information und Kommunikation im Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln: Weiterlesen

Tischgespräch

Ludger Hengefeld ist Leiter der Stabsabteilung Engagement und Zivilgesellschaft

In Kolumba, dem Kunstmuseum des Erzbistums Köln zum Thema Tafeln. Am Tisch vor der Lochner-Madonna mit dem Veilchen und dem anderen Blick auf den Dom.
„denken“, heißt die jetzige Ausstellung und beim wöchentlichen Reden am Tisch werden allmählich Gedanken verfertigt: ca. 20 Menschen sprechen über ein vorgegebenes Thema, das von einem „Experten“ eingeleitet wird.
Schnell waren wir bei der Tafelkritik, die der Caritasverband auf seinen verschiedenen Ebenen übt. Dazu gibt es genug Argumente und Informationen im Tafelforum und beim Diözesancaritasverband.
Beeindruckend die Vielfalt der Denkenden und ihrer Gedanken. Künstler, Soziale, Lehrer…

Wir dachten weit und quer. Weiterlesen

Euro 2012 in der Ukraine – Jenseits des Scheinwerferlichts der Stadien

„König Fußball“ regiert wieder unsere Wohnzimmer. Auch ich führe meine „Fußball-Buchführung“ und halte die Ergebnisse nach. Von solchen sportlichen Ereignissen geht immer eine eigene, positive Stimmung aus, der man sich kaum entziehen kann. Über Grenzen hinweg verbindet Sport und schafft, was uns im täglichen Leben nicht immer gelingen will: Teamfähigkeit, Integration, Fairness und Toleranz. Nationale, wirtschaftliche, soziale  und politische Dimensionen treten in den Hintergrund. Im Vordergrund stehen allein die sportlichen Leistungen. Weiterlesen

Krankheitserreger Kinderarmut – in Bethlehem oft lebensbedrohlich

Kinderarmut ist gerade ein viel diskutiertes Thema.
Die Zahlen sind alarmierend: UNICEF spricht in seiner aktuellen Studie von 2,5 Mio. Kindern in Deutschland, die von Armut bedroht sind.
Kinderarmut macht auch vor Köln nicht halt
. Hier lebt jedes vierte Kinder in Armut, das sind 30.000 Kinder. Gerade haben Caritas und Kath. Bildungswerk eine Podiumsdiskussion zu den “gesundheitlichen Risiken und Nebenwirkungen von Kinderarmut in Köln” im Domforum veranstaltet.
Die Folgen von Armut bei Kindern zeigen sich in psychischen Auffälligkeiten, häufigen Infektionen, chronischen Erkrankungen. Am Karieszustand lassen sich die Einkommensverhältnisse der Familien ablesen.

Arme Familien: – Kinder sind als Schwächste der Gesellschaft immer besonders hart betroffen. Gerade bin ich aus Bethlehem zurück gekommen. Als Christen ist uns Bethlehem als Geburtstadt von Jesus und die Geburtskirche als Pilgerstätte bekannt. Die Kleinstadt mit etwa 30.000 Einwohnern liegt mitten im palästinensischen Autonomiegebiet, umgeben von einer 8 Meter hohen Mauer, Wachtürmen und Checkpoints. Die wirtschaftliche Situation für die Palästinenser wird immer prekärer, 46 Prozent der Haushalte im Westjordanland leben unterhalb der Armutsgrenze.

 

Caritas Baby Hospital in Bethlehem

Hier liegt das Caritas Baby Hospital gleich an der Mauer, – eine Oase der Hoffnung für die palästinensischen Familien. Weiterlesen

Armut macht krank

Wir haben die Pest und die Pocken besiegt; wir haben Medikamente und Impfstoffe gegen Tuberkulose und Thyphus entwickelt. Den größten Krankheitserreger aber kann die Medizin alleine nicht überwinden: die Armut!

Mit diesem Satz beginnt der Deutsche Caritasverband seine Jahreskampagne 2012 unter dem Titel Armut macht krank.

Und tatsächlich, auch ich beobachte: immer noch sind viele Menschen arm, weil sie krank sind; und viele krank, weil sie arm sind. Der Arztbesuch wird heute zur finanziellen Frage: Praxisgebühren, Rezeptgebühren, Zusatzbeiträge für die Krankenkasse, Gebühren für sinnvolle Untersuchungen die nicht (mehr) von der Krankenkasse finanziert werden. Wir kennen das alle – und bei meinem Arzt heißt es nicht mehr “Guten Morgen, was fehlt uns denn” sondern “VERSICHERUNGSKARTE !!!!”. Weiterlesen