Jetzt ist es tatsächlich schon eine Woche her, seit in Rom weißer Rauch aufgestiegen ist. Habemus papam! Wir haben einen neuen Papst Franziskus – vom anderen Ende der Welt. Schon in den ersten Stunden nach seienr Wahl wurde spekuliert: Was mag das für einer sein? Franziskus – das muss doch ein programmatischer Name sein! Die Option für die Armen – das stimmt doch hoffnungsvoll! Kirchenpolitisch und moralisch eher konservativ – nun da hätten wir vielleicht etwas anderes erhofft.
Das Problem – wir wissen noch gar nicht, wofür dieser Papst steht, wo er seine Schwerpunkte setzt, wie er sich die Kirche im 21. Jahrhundert vorstellt. Vielleicht weiß er es selber noch nicht ganz genau. Denn zum einen (spirituell betrachtet) vertraut er bestimmt genau wie wir auf das Wirken des Heiligen Geistes, zum anderen (sehr weltlich betrachtet) ist mit jeder Funktionsübernahme auch eine Identitätsentwicklung verbunden. Nur im Medienzeitalter gibt es diese Zeit des Hineinwachsens kaum mehr. Jede kleine Geste, jeder Halbsatz wird bedeutungsschwer interpretiert.
Ich würde mir wünschen, dass wir uns und Papst Franziskus Zeit geben; Zeit in die neue Aufgabe als Papst hinein zu wachsen. Und das wir uns dann einfach überraschen lassen!