WILLKOMMENSKULTUR GESTALTEN! statt Flüchtlinge zum Sündenbock zwischen politischen Interessen zu machen!

Als Leitungen der Migrationsdienste im Caritasverband Köln möchten wir unser tiefstes Bedauern, aber auch unsere zunehmende Verärgerung angesichts der sprunghaften, aktivistischen und der Sachlage nicht dienlichen Regelungen und Entscheidungen im Umgang mit notleidenden Menschen auf der Flucht vor Krieg, Ausbeutung, Terror, Gewalt und Rassismus zum Ausdruck bringen.

Alltäglich gehen wir mit Flüchtlingen um. Bei allen Herausforderungen im Umgang mit größer werdenden Gruppen nehmen wir die Freude und den Wunsch der Menschen mit Fluchthintergrund wie auch der ehrenamtlich Engagierten in Willkommensinitiativen wahr, gemeinsam und verantwortlich Zukunft gestalten zu wollen. Weiterlesen

Ein (echtes) Herz für Flüchtlinge

In Deutschland sind sie allseits bekannt, doch sie selbst suchen den Kontakt zu Unbekannten: Die Kultband Culcha Candela besucht auf ihrer Deutschlandtournee Flüchtlinge, um mit ihnen ins Gespräch zu kommen und ihnen zu zeigen, dass sie in Deutschland willkommen sind. Auch unsere Flüchtlingsunterkunft in Wahn hat die Band besucht und Flüchtlinge zum Konzert eingeladen. Damit hat die Band den Flüchtlingen nicht nur große Wertschätzung entgegen gebracht, sondern ihnen auch mal ein paar unbeschwerte Stunden geschenkt – für viele eine Rarität.

Foto Blog 6 Weiterlesen

Wer darf sich hier integrieren?

Das Asylbeschleunigungsgesetz ist ein bisschen so wie Zuckerbrot und Peitsche. Es gibt zum einen vier Länder Syrien, Eritrea, Irak und Iran. Sie bekommen das Zuckerbrot. Das heißt, die Leute aus diesen Nationen können bereits während des Asylverfahrens an Sprachkursen teilnehmen oder einen Antrag auf Zulassung zum Integrationskurs stellen. Wenn sie einen vorläufigen Pass, die „Aufenthalsgestattung“ haben. Das war bislang nicht möglich. Für diese Leute beschleunigt sich das formale Sprachlernen in staatlich geförderten Kursen enorm.
Dagegen werden die Menschen aus den Ländern des Westbalkans nicht nur ausgegrenzt, sondern für sie soll außerdem die Rückführung beschleunigt werden. Und dann gibt es ja noch die dritte Gruppe von Ländern wie Algerien, Pakistan, Ägypten, Nigeria die keiner der beiden Gruppen zugeordnet sind. Deren Verfahren dauern nach wie vor sehr lange, ohne dass die Asylbegehrenden einen Sprachkurs besuchen können.

Weiterlesen

„Aufgestaut und Explodiert – wohin mit unserer Wut“

„Aufgestaut und Explodiert – wohin mit unserer Wut“

Gastbeitrag von Jonas Bücker, Pädagoge und Deeskalationstrainer im Caritas-Jugendzentrum GOT Elsaßstraße

Ich arbeite als Pädagoge und Deeskalationstrainer mit Jugendlichen in der Südstadt im Caritas-Jugendzentrum GOT Elsaßstraße. In der Nähe befinden sich Flüchtlingsunterkünfte, dadurch hat sich in den vergangenen zwei Jahren unsere Arbeit erweitert, da jetzt neben den „StammbesucherInnen“ aus dem Stadtteil auch Kinder und Jugendliche aus den Unterkünften zu uns kommen. Eine Veränderung, die nicht ohne Konflikte und intensive Aushandlungsprozesse verläuft und auch für uns einen beständigen Lernprozess darstellt. So erleben wir in unserer Einrichtung im Kleinen bereits die Herausforderung, die wir als Gesellschaft im Zusammenhang mit der aktuellen Flüchtlingsentwicklung im Großen zu meistern haben.

Am 20. September 2015 war ich als Studiogast im WestArtTalk im WDR Fernsehen eingeladen, um über den Umgang mit Konflikten unter den Jugendlichen in unserer Einrichtung zu berichten. Die WDR-Redaktion war auf uns aufmerksam geworden, weil in der letzten Zeit immer mal wieder in der Presse über unsere Arbeit berichtet wurde. Weiterlesen

Flucht durch Europa

Täglich entscheide ich mich aufs Neue, schaue ich mir die Berichte und Bilder in den Nachrichten und Sondersendungen an. Mein Arbeitsalltag ist bestimmt vom Thema Flüchtlinge. Wie organisieren wir die große Nachfrage an Beratung? Wie verbessern wir die Lebensumstände? Sind die Kinder in der Kita, in der Schule? Wie gelingt es uns, für Schutzbedürftige, alleinreisende Frauen mit minderjährigen Kindern, kranke und traumatisierte Menschen eine Alternative zu einer Massenunterkunft zu finden?
Täglich frage ich mich, was tut die EU?

Weiterlesen

Tief betroffen über feiges und hinterhältiges Attentat – Beste Genesungswünsche für Frau Reker vom Runden Tisch für Integration

Sehr geehrte Frau Reker,

Das feige und hinterhältige Attentat auf Sie hat uns alle tief betroffen. Es ist unfassbar, mit welcher Brutalität der von Fremdenhass und rechtsextremistischen Wahnvorstellungen getriebene Täter auf Sie und die Menschen, die Sie begleitet haben, eingestochen hat. Dieser Angriff galt Ihnen und allen, die sich dafür einsetzen, dass Menschen, die in unserem Lande Schutz vor Verfolgung und Not suchen, solidarisch und menschenwürdig aufgenommen werden. Darum müssen und werden wir  uns verstärkt gemeinsam gegen jede Form von Fremdenhass und Ausländerfeindlichkeit und für eine humane Flüchtlings-und Einwanderungspolitik und das friedliche Miteinander in unserer Gesellschaft und unserer Stadt engagieren. Ihnen und den anderen Opfern des Attentäters wünschen wir eine schnelle und vollständige Genesung.

Mit den besten Grüßen

Dr. Wolfgang Uellenberg-van Dawen

Sprecher des Kölner Runden Tischs für Integration

Vorsitzender des EL-DE-Haus Vereins,
Förderverein des NS – Dokumentationszentrums der Stadt Köln

Our Stories – Flüchtlinge erzählen

PL01_JS0061Ehrenamtliche der Kirchengemeinde St. Agnes im Agnesviertel haben Geschichten von Menschen zusammengetragen, die nach Köln geflohen sind. Sogenannte “Graphic Recorder” – die sonst professionell die Ergebnisse von Meetings und Konferenzen visualisieren – haben die Geschichten der Flüchtlinge, ihre Ängste und Erlebnisse, auf Plakatwände (auf)gezeichnet. Die Plakataktion trägt den Titel “Our Stories – Flüchtlinge in Köln erzählen”. Den Blog zur Aktion “Our Stories” inkl. weiterer Bilder und eines Videos finden Sie hier. Weiterlesen

Der Ton wird rauer – Wir setzen etwas entgegen. Unterstützen Sie die Caritas-Arbeit für Flüchtlinge

Wenn Ministerpräsident Horst Seehofer sogar den Begriff „Notwehrmaßnahmen“ angesichts der zunehmenden Zahl von Flüchtlingen in den Mund nimmt, dann macht mir das Angst. Was für ein fatales Signal! Notwehr setzt voraus, dass es einen Angriff auf uns gab und wir dadurch in Not geraten sind. Dabei ist es doch genau umgekehrt: Innenminister de Maiziere verzeichnet eine Zunahme rassistischer Übergriffe gegen Flüchtlinge, die umso besorgniserregender ist, da sie längst auch von Bürgern der Mitte verübt werden, die sich bislang nichts hatten zuschulden kommen lassen. Wer sich so wie Seehofer in der Sprache vergreift, schürt die Stimmung gegen Flüchtlinge.

Sicher sind die Herausforderungen riesig: Auf europäischer, auf Bundes- und kommunaler Ebene muss sich noch viel tun.

Für den einzelnen Menschen, der vor Verfolgung und Krieg geflohen ist, sind die kleinen Schritte, Initiativen und menschlichen Begegnungen entscheidend, um zur Ruhe zu kommen und das Leben neu ordnen zu können. Der Caritasverband Köln setzt sich auf vielfältige Weise für Flüchtlinge ein. Weiterlesen

Open Jam – Musik überwindet Sprachbarrieren

IMG_5204

Unser Jugendcafé Bugs wird jedes Wochenende von vielen Jugendlichen unterschiedlicher Herkunft besucht. Musik spielt im Jugendcafé eine wichtige Rolle und überwindet Sprachbarrieren. Deswegen hat das Bugs Jugendcafé am Freitag, den 28.08.2015 von 20.00 bis 22:00 Uhr in der Kirche St. Michael am Brüsseler Platz die Open-Jam “Art&Amen” veranstaltet. Hier haben die Jugendlichen und jungen Erwachsenen einen freien, konstruktiven Weg des gemeinsamen Ausdrucks und Erfahrens erlebt, bei dem Kategorien wie Ethnie, Alter und Geschlecht keine ausgrenzenden Rollen spielen. Gemeinsam wurden musikalische Wege ergründet, um ein respektvolles und gutes Miteinander zu schaffen. Eine Besucherin brachte es auf den Punkt, als Sie sagte: „Die unterschiedlichen Generationen und Kulturen, die hier ein harmonisches Zusammenspiel finden, rühren mich zu Tränen“. Weiterlesen

Runder Tisch für Flüchtlingsfragen lehnt die Unterbringung von Flüchtlingen in Zelten ab

Der Runde Tisch für Flüchtlingsfragen, der bereits seit mehr als 10 Jahren die Kölner Flüchtlingsunterbringung begleitet, lehnt die Unterbringung von Flüchtlingen in Zelten einstimmig ab. Anlässlich der Nutzung von Zelten durch das Land Nordrhein-Westfalen in Köln Chorweiler gaben in der letzten Sitzung des Runden Tisches alle Mitglieder ein Statement ab. Deutlich war die einhellige Ablehnung dieser Unterbringungsform durch alle vertretenen Ratsfraktionen sowie alle Flüchtlings- und Wohlfahrtsorganisationen.

Die Unterbringung in Zelten wird umso fragwürdiger, als das Land NRW gleichzeitig ein Haus in der Boltensternstraße zur Unterbringung aufgibt. Hierdurch wird deutlich, dass eher organisatorische Fragen als humanitäre Standards das Handeln des Landes NRW bestimmen. Weiterlesen